Die Entscheidung der designierten rot-grünen Landesregierung in Hannover, einen Neustart der Endlagersuche ohne Gorleben einzufordern, ist im Wendland mit Erleichterung aufgenommen worden. Für die BI Umweltschutz ist das Thema "jedoch noch nicht durch."
Nach 37 Jahren Bürgerprotest sei ein kleines Etappenziel erreicht worden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) warnt jedoch, das Thema sei angesichts der bundespolitischen Konstellationen "nicht durch".
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Es gibt 15 weitere Bundesländer, davon hat neben Niedersachsen nur Baden-Württemberg seine Bereitschaft erklärt, dass nach einem geeigneten Endlagerstandort gesucht werden darf, vor allem die CDU/CSU-geführten Länder mauern." Die Gorleben-Gegner sehen Schwarz-Gelb deshalb in der Bredouille.
Endlich werde von Rot-Grün zugegeben, dass geologische Gründe gegen Gorleben sprechen. Wesentlich dazu beigetragen haben die Aktenfunde der BI, von Greenpeace und der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zu Gorleben. Ehmke: "Bisher bediente das Konstrukt einer angeblichen Eignungshöffigkeit Gorlebens zwei Ziele: formal wurde jahrelang der sogenannte Entsorgungsnachweis für den Betrieb der Atomkraftwerke erfüllt und der politische Großkonflikt um die Atommülllagerung wurde auf Niedersachsen begrenzt. Den Rest besorgte die Polizei bei den Castor-Transporten."
"Wir setzen uns weiterhin mit Nachdruck für Klage- und Kontrollrechte ein und lehnen uns jetzt nicht zurück", unterstreicht die BI.