Thema: dannenberg

Drogeriemarkt und Kopfsteinpflaster

Mehr als 70 Zuschauer*innen haben die Stadtratssitzung in Danneberg verfolgt. Vor allem zwei Punkte auf der Tagesordnung sorgten für das große Interesse: Die neue Fahrbahndecke in der Langen Strassen, das Kopfsteinpflaster soll ausgetauscht werden und Anwohner könnten zur Kasse gebeten werden. Und es stand die Frage im Raum, ob der Drogeriemarkt Rossmann vom Marktplatz in das geplante Einkaufszentrum am Mühlentor ziehen darf.

Mein Weihnachtswunsch: Kein neues Pflaster

Viele Zuschauer*innen hatten Ihren Wunsch auf kleinen Schildern gedruckt, dieselben Plakate schmücken auch viele Schaufenster in der Innenstadt. Und der Wunsch wurde (vorerst) erfüllt. Die Tagesordnungspunkte wurden gestrichen, nachdem Bernhard Farthmann auf einen alten Ratsbeschluss verwies. Demnach sollte vor einer Entscheidung eine Bürger*innen-Versammlung stattfinden. Doch die hat es nicht gegeben, der Stadtdirektor hatte den Beschluss wohl vergessen. Und die soll erst einmal nachgeholt werden, bevor über die Lange Strasse entschieden wird. 

Drogeriemarkt darf gehen

Eine knappe Entscheidung gab es zum Drogeriemarkt am Marktplatz. Rossmann will umziehen und zwar zum Mühlentor. Der Mietvertrag der jetzigen Immobilie läuft aus. Bislang gilt der zentrale Standort als wichtiger Kundenmagnet für die Innenstadt. Demzufolge gab es Überlegungen in Form eines Bauplans andere Standorte für einen großflächigen Drogisten auszuschliessen. Doch der Stadtrat will den möglichen Umzug eines Drogeriemarktes in das geplantes Einkaufszentrum am Stadtrand nicht behindern. Die Entscheidung war sehr knapp. 12 zu 11. Die elf Ratsleute, von der SOLI bis zu Teilen der CDU, wollten den Umzug verhindern, auch wenn Rossmann drohte Dannenberg ganz zu verlassen. Der Vermieter am Marktplatz bestätigte vor der Sitzung, dass er weitere Drogeristen als Interessenten habe, wenn es nur einen Drogeriemarkt am Ort geben würde. Es wäre also alles geblieben wie es ist - nur dass bereits seit 2013 diskutierte und geplante Einkaufszentrum am anderen Ende der Langen Strasse wäre leer ausgegangen. Doch die Kritiker konnten sich nicht durchsetzen. Denn 12 Ratsleute befürchteten, dass es weitere Verzögerungen gebe, auch weil der Investor vom Mühlentor - nach eigenen Angaben - rechtliche Schritte  gegen den Entschluss prüfen werde. 

Zum Schluss: Bürger*innen stören ...

... möglicherweise. So jedenfalls der Eindruck während der Bürgerfragestunde. Bürgermeister Voß (CDU) war offenbar überfordert mit so viel Besucher*innen der Sitzung. Immer wieder gab es harsche Worte, statt Freude über Interesse an der Stadtpolitik. Selbst wenn die Redner*innen nicht nur Fragen gestellt haben, sondern auch ihre Sicht der Dinge dargelegt haben, sollte ein Rat dies aushalten. Es sind immerhin die Wähler*innen.  Ratsherr Martin Schultz hat beantragt, die Fragestunde zu verlängern (mit breiter Zustimmung des Rates)  und SPD Mann Norbert Schwidder hat als einziger intensiv bei seinem Statement zu den Bürger*innen gesprochen. Und die interessierte zum Beispiel, für die CO2 Bilanz im Falle eines Umbaus der Langen Strasse, sorgten sich um Stadtgrün und gefällte Bäume, thematisierten auch den Radverkehr.   




2019-12-11 ; von red1 (autor), auf lokales
in 29451 Dannenberg (Elbe), Deutschland

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