„Wir haben lange nach einem geeigneten Raum in Dannenberg gesucht“, sagt die Dannenberger Museumsleiterin und Stadtarchivarin Susanne Götting-Nilius. Nun ist er gefunden: Die aufwändig erarbeitete Ausstellung über Eleonore Prochaska, die 2013 im Museum im Waldemarturm gezeigt wurde, ist ab 1. August ein weiteres Mal im Dannenberger Ostbahnhof zu sehen.
Auf Initiative der Bürgermeisterin Elke Mundhenk und mit tatkräftiger Unterstützung der Jugendwerkstatt der Diakonie konnte die Ausstellung im Foyer des Bahnhofsgebäudes neu aufgebaut werden. Dort kann sie zunächst bis Ende des Jahres zu den Öffnungszeiten des Bahnhofs besichtigt werden: Montag bis Freitag von 8.45 – 15.15 Uhr (BITTE BEACHTEN: Aufgrund der Betriebsferien der Diakonischen Einrichtungen ist der Bahnhof bis 29. Juli geschlossen).
Die Ausstellung erinnert an die ungewöhnliche Geschichte dieser Frau, hinterfragt aber auch kritisch den Mythos, der sich schon bald nach ihrem Tod um das „Heldenmädchen“ entspann: Eleonore Prochaska, 1785 in Potsdam geboren und in einer militärisch geprägten Familie und einem Militärwaisenhaus aufgewachsen, gab sich 1813 als Mann aus und ließ sich unter dem Namen August Renz beim 1. Jägerbataillon des Lützower Freikorps registrieren - angesteckt von der starken patriotischen Stimmung im Land. In dem Gefecht an der Göhrde wurde sie schwer verletzt und starb wenige Wochen später in Dannenberg.
Wie entstand der Mythos um Prochaska, wie konnte er sich verbreiten und wie nehmen wir ihre Handlungsweise heute wahr? – Fragen, auf die die Ausstellung Antworten geben will.
Das Museum im Waldemarturm Dannenberg ist eins von 13 Museen zwischen Elbe und Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.: www.museen-wendland.de.