Entdeckungen am Geesthang

Naturpark und Biosphärenreservat stellen gemeinsame Broschüre vor.

Die eiszeitlich geprägte Landschaft zwischen Elbe und Drawehn steht im Mittelpunkt der Broschüre „Wandel und Vielfalt der Geestlandschaft“, die kürzlich vom Naturpark ElbhöhenWendland und der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue herausgebracht worden ist. Sie bietet Besuchern der Region einen spannenden und reich bebilderten Einblick in die Besonderheiten der Wälder und der Feldmark von der Göhrde bis zu den Elbhöhen.

Warum sind die Böden dort so steinig? Welche ökologische Bedeutung haben die unterschiedlichen Waldtypen? Welche Pflanzenarten sind typisch für die Geestlandschaft? Warum findet man dort so viele Heidepflanzen? Diesen und weiteren Fragen geht das 52-seitige Heft nach, das in Zusammenarbeit mit dem Büro „textlotse“ aus Hitzacker entstanden ist.

Für Fuß- und Radwanderer schlägt die Broschüre 31 Entdeckerpunkte vor, an denen der Landschaftswandel und die Vielfalt der Lebensräume erlebbar sind. Die Feuerlilie, für die bei Govelin ein eigener Lehrpfad eingerichtet wurde, ist von besonderer Bedeutung für diesen Landschaftsraum. Es gibt europaweit wenige Orte, an denen sie noch so üppig wie hier blüht.

Aus diesem Grund haben Naturpark und Biosphärenreservat in Abstimmung mit dem Forstamt Göhrde neben der Broschüre auch eine praktische Artenschutzmaßnahme
umgesetzt. Auf einer etwa 1 ha großen, ehemaligen Ackerfläche bei Ventschau wurden aufkommende Gehölze so weit zurückgeschnitten, dass die hier noch wachsenden Feuerlilien sowie weitere seltene Pflanzen und Tiere zukünftig wieder bessere Wuchsbedingungen haben werden. Als zusätzliche Maßnahme plant das Forstamt Göhrde den Bau eines Zaunes zum Schutz der seltenen Pflanzen vor Wildverbiss. 

Broschüre und Artenschutzmaßnahme sind Teil des Projekts „Entwicklung der Nationalen Naturlandschaften zu einem funktionalen Schutzgebietssystem“. Das Vorhaben wird durch EUROPARC Deutschland – den Dachverband der deutschen Naturparks, Nationalparks und Biosphärenreservate – koordiniert und vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Ziel des bundesweiten Projekts ist es, die Zusammenarbeit zwischen benachbarten Naturparks und Nationalparks bzw. Biosphärenreservaten weiter zu verbessern und so zu einem funktionierenden Netzwerk von Schutzgebieten beizutragen.  

In der Biosphärenregion Elbtalaue-Wendland ist die Zusammenarbeit zwischen Naturpark und Biosphärenreservat bereits gut ausgeprägt: Ein Kooperationsvertrag regelt die Unterstützung der Biosphärenreservatsverwaltung durch Naturpark-Mitarbeiter bei Landschaftspflege- und Infrastrukturmaßnahmen. Darüber hinaus wird derzeit ein gemeinsames Besucherlenkungskonzept umgesetzt, so dass z. B. Rad- und Fußwanderwege künftig schutzgebietsübergreifend mit einheitlichen Wegweisern und Informationstafeln ausgestattet sein werden. 


Die neue Broschüre ist bei den örtlichen Tourist-Informationen, dem Naturpark und der Biosphärenreservatsverwaltung kostenlos erhältlich.  




2013-01-28 ; von pm (autor), auf lokales
in Hitzacker (Elbe), Deutschland

biosphärenreservat  

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