Zehn Jahre nach Befreiung der Nazi-Konzentrationslager entstand der Film "Nacht und Nebel", der die Entstehung der Lager und den Alltag in ihnen eindrucksvol dokumentiert. Die LINKE zeigt ihn am Donnerstag, dem 8. Mai, um 19 Uhr im Lüchower Ratskeller.
Die Dokumentation veranschaulicht anhand von Archiv-, Foto- und –Filmmaterial die Entstehung der Konzentrationslager, den Lageralltag, die gezielte Vernichtung der Lagerinsassen, ihre Überlebensstrategien und schließlich die Befreiung durch die Alliierten. Resnais’ künstlerisch gestalteter Film kontrastiert historische Aufnahmen mit Bildern der Lager Mitte der 1950iger Jahre, die verfallen und von Gras überwuchert sind. Die Musik ist von Hanns Eisler, der Kommentartext stammt von dem Dichter Jean Cayrol, der selbst ein KZ-Überlebender ist.Der Film analysiert das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager aus Sicht der Opfer: die Entstehung der Lager, der Terror der SS und die Überlebensstrategien der Häftlinge, die Befreiung durch die Alliierten und die Folgen für die Nachkriegsgesellschaft. Auf Druck der Adenauer-Regierung war der Film 1956 aus dem Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes gestrichen worden.
Der Film nimmt seinen Ausgang in den grün überwucherten Ruinen von Auschwitz und zeigt dann in einem Rückblick das Geschehen in den Todeslagern, die gnadenlose menschenverachtende Präzision der sogenannten „Endlösung“. Dabei verbinden sich einprägsame Bilder mit der Musik Hanns Eislers und der künstlerischen Ausdruckskraft der Schriftsteller Jean Cayrol und Paul Celan (für die deutsche Bearbeitung), die beide den Holocaust überlebten, zu einem Dokument von erbarmungsloser Eindringlichkeit. Diese Qualität und sein Stellenwert als Warnung vor kollektiver Entmenschlichung im Zuge ideologischer Verblendung und politischer Diktatur verleihen dem Film eine zeitlose Aktualität.
Nacht und Nebel ist der Versuch, sich dem Schrecken der Konzentrationslager Nazi-Deutschlands filmisch anzunähern. Der tief empfundene Humanismus des Regisseurs überwindet Grenzen und wendet sich gegen ein Vergessen des Unbeschreiblichen.
Der Eintritt zu der Aufführung, bei der der Schuspieler Wolfgang Kaven Celans "Todesfuge liest, ist frei.