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Flurbereinigung: Jasebecker Feldmark erhält neue Wege

Am 20. Juni fiel der Startschuss. Mit der Einweisung der Baufirma beginnt nun der Ausbau von Wirtschaftswegen in der Jasebecker Feldmark.

Zwei Jahre wurde geplant, diskutierten Landwirte, Naturschützer, Gemeinde und die Träger öffentlicher Belange mit dem Amt für Landentwicklung Lüneburg die agrarstrukturelle Entwicklung zwischen Penkefitz, Jasebeck und Damnatz.

Jetzt geht das Flurbereinigungsverfahren Jasebeck in die nächste Phase. Mit dem diesjährigen Wegebauprogramm beginnt die Umsetzung der Planungen in der Örtlichkeit.

Bessere Wirtschaftswege sind eines der Ziele der Flurbereinigung Jasebeck.
Mit dem Ausbau vorhandener Wege, aber auch durch die Änderung des Wegenetzes, wird die Erreichbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen verbessert. Die Landwirte können künftig ihre Flächen optimaler bewirtschaften.

Dirk Riege, Geschäftsführer des Verbandes der Teilnehmergemeinschaften: „Wir beginnen Ende Juni mit dem ersten Bauabschnitt. Zunächst wird die marode Brücke über den Penkefitzer Hauptgraben durch einen stabilen Rahmendurchlass ersetzen. Bis zum Herbst werden dann fünf Wege mit einer Gesamtlänge von rund sieben Kilometern ausgebaut. Dabei nehmen wir auf Umweltbelange besonders Rücksicht. Der Ausbau erfolgt unter Beachtung der Vogelbrut- und Rastzeiten zwischen dem 25. Juli und dem 30. September.“

Matthias Kriks, Projektleiter beim Amt für Landentwicklung Lüneburg: „Für fast eine Million Euro erhalten die Wege eine bessere Tragfähigkeit, damit auch schwere landwirtschaftliche Maschinen darauf fahren können. Je nach Untergrund und Belastung variiert der Ausbau. Nördlich von Penkefitz werden rund 2,5 Kilometer Bitumenwege hergestellt. Südlich von Penkefitz sowie bei Landsatz werden rund 3,7 Kilometer Betonspurbahnen und auf rund 600 Meter Wege mit einer wasserdurchlässigen Mineraldecke gebaut.

HanseGrand zur Schonung der Umwelt
Erstmals erfolgt der der Ausbau der Mineraldecke mit einer Deckschicht, die unter dem Namen HanseGrand im Handel ist.
Diese Bauweise passt sich dem Landschaftsbild besonders gut an. Das natürliche Material ist im Gegensatz zu Bitumen oder Beton wasserdurchlässig. Trotzdem hat es eine hohe Stabilität und kann mit Traktoren und schwerem landwirtschaftlichen Gerät befahren werden. Im Sommer kommt es entgegen anderen unbefestigten Wegen zu keiner Staubentwicklung.

Einschränkungen während der Bauzeit abgestimmt
Thorsten Linde, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Jasebeck: „Während der Bauphase werden einzelne Wegeabschnitte gesperrt und Umleitungen eingerichtet. Für die Landwirte wird es zu Einschränkungen kommen. Aber der Bauablauf wird intensiv mit ihnen abgestimmt, nimmt auf die Bewirtschaftung der Flächen Rücksicht.

Hohe Förderung entlastet Kommunen
Matthias Kriks: „Finanziert werden die neuen Wege mit Zuschüssen aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER und der Gemeinschaftsausgabe Agrarstruktur und Küstenschutz. Für die Gemeinde Damnatz und die Stadt Dannenberg verbleibt ein Eigenanteil von rund 25 Prozent. Beide Kommunen sind auch für die Unterhaltung der Wege zuständig. Ihnen kommen jetzt die hohe Haltbarkeit und der geringe Pflegeaufwand der neuen Wege zugute.

Weitere Informationen zur Flurbereinigung Jasebeck:

2013 zweiter Bauabschnitt und Besitzeinweisung
Der zweite Bauabschnitt mit weiteren sieben Kilometern Wegeerneuerung und einem Kilometer Wegeneubau erfolgt im Jahr 2013. Dann sollen die Landwirte auch in ihre neuen Flächen eingewiesen werden.

Projektleiter Kriks: „Ein zweites wichtiges Ziel des fast 2000 Hektar großen Verfahrens Jasebeck, das als sogenannte Beschleunigte Zusammenlegung durchgeführt wird, ist die Arrondierung der häufig kleinen Flurstücke zu größeren Wirtschaftsflächen. Zurzeit führen wir vor Ort Planwunschgespräche durch. Die betroffenen Grundeigentümer können vorschlagen, wo sie künftig ihre Flächen zugeteilt bekommen möchten.

Naturschutzbelange werden berücksichtigt
Wichtige Aspekte im Verfahren sind der Naturschutz, der Hochwasserschutz und die Einschränkung der Bewirtschaftung im Deichvorland durch Schadstoffe. Der Anteil an Privateigentum im Deichvorland soll verringert werden. Die Flächen erhält die öffentliche Hand für Naturschutz- und Hochwasserschutzmaßnahmen. Im Gegenzug bekommen die Landwirte binnendeichs Flächen, die sie risikofrei bewirtschaften können.

Werden sich alle Beteiligten einig, so erhalten die Landwirte insgesamt bis zu 100 Hektar Fläche binnendeichs vom Land Niedersachsen. Das Land wird im Gegenzug seine Deichvorlandflächen auf rund 350 Hektar vergrößern.


Neuer Vorfluter entlastet Penkefitzer See
Matthias Kriks freut sich besonders auf eine bedeutende Maßnahme, die im kommenden Jahr gemeinsam mit dem Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände umgesetzt werden soll: Der Penkefitzer See wird durch einen neuen Vorfluter entlastet. In der Vergangenheit stellte die Unterhaltung des Sees für den Wasserverband ein großes Problem dar. Als Teil der Vorflut musste der See mit seinem sensiblen Ökosystem regelmäßig und aufwändig unterhalten werden. Künftig wird ein Umgehungsgraben das Wasser von den landwirtschaftlichen Flächen aufnehmen. Der Penkefitzer See kann sich dann wieder natürlich entwickeln und wird ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen in der Jasebecker Elbmarsch.

Abschluss in fünf Jahren geplant
Wenn alle Bauarbeiten abgeschlossen sind und die Landwirte auf ihren neuen Flächen wirtschaften werden alle Maßnahmen und Veränderungen im Gebiet in einem Flurbereinigungsplan zusammengefasst. Danach werden die Grundbücher und die Katasterunterlagen berichtigt. Läuft alles planmäßig endet das Verfahren Jasebeck im Jahr 2017 mit der Schlussfeststellung.

Foto: Henschel

Quelle: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN)
- Regionaldirektion Lüneburg -  




2012-06-21 ; von WillyTobler (autor), auf lokales
in Jasebeck, 29472 Damnatz, Deutschland

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