Prasselnder Regen und ungemütliche Temperatur konnten die katholischen Christinnen und Christen am Sonntag nicht schrecken, als es galt, zum Fest Fronleichnam das Lüchower Gotteshaus zu verlassen und traditionell "draußen" den Glauben in Gebet und Gesang zu bekennen.
Die geplante große Prozession durch die Innenstadt war allerdings angesichts des nassen Wetters durch einen kleinen Gang um die St. Agnes-Kirche ersetzt worden.
Blumenstreu-Kinder, Erstkommunikantinnen und -kommunikanten, die "Neue Lüchower Stadtmusik", die Pfarrer Hans-Günter Sorge und Petrus Dams sowie viele Gemeindemitglieder zeigten sich wetterfest, zogen zu einem Altar im Pfarrgarten, um dort die in der Kirche begonnene Feier fortzusetzen.
Das Wort "Fronleichnam" hat nichts, wie manchmal angenommen, mit "Leiche" zu tun. Es ist vielmehr eine mittelhochdeutsche Bezeichnung für "Leib des Herrn".
Gemeint ist damit Jesus Christus, der nach katholischem Verständnis im Brot und Wein des Abendmahls, der Eucharistie, gegenwärtig ist. Um Gott für diese Präsenz in der Welt zu danken, feiern die Katholiken alljährlich Fronleichnam. In den Texten, die während des Festes in Lüchow zu hören waren, wurde daran erinnert, dass Jesus Christus den Menschen sowohl in Brot und Wein als auch in seinem Wort als "Brot des Lebens" entgegenkommt - und dass diejenigen, denen es zuteil wird, aufgerufen sind, dieses "Brot" weiterzugeben: durch erfahrbare Liebe zum Nächsten.
Für die Wetterfesten gab es zum Abschluss dann auch ein "handfestes" Mittagsmahl: Wärmende Erbsensuppe mit Würstchen. Den Schmaus im Pfarrheim bereicherten Artisten des zurzeit im Kreisgebiet gastierenden Zirkus' "Mewarda" mit einigen Darbietungen, für die sie wohlverdienten Applaus bekamen.
In Dannenberg wird am Donnerstag, dem 30. Mai, Fronleichnam gefeiert: um 18 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul. Anschlißend findet ein gemütliches Beisammensein statt.