Thema: atompolitik

Gummibärchen und Atomkraft - Thümler tritt ins Fettnäpfchen

Der CDU-Fraktionschef Björn Thümler zieht den Zorn der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) auf sich: Er ist dafür, dass die verbleibenden 26 Castor-Behälter aus dem französischen Cap de La Hague und dem britischen Sellafield ins Zwischenlager Gorleben gehen.

"Castor-Behälter sind gefährlich, die kann man nicht wie Gummibärchen einfach hin- und herverschieben", sagte Thümler im Gespräch mit der Nord-West-Zeitung  (29.05.13). "Man muss sie an den Ort bringen, der am sichersten ist."

Klärungsbedürftig findet die BI auch die Überschrift des Interviews: "CDU-Fraktionschef Björn Thümler hält den Salzstock für das sicherste Zwischenlager". "Im Salzstock wird kein Atommüll gelagert, wir hoffen nur, dass Thümler das weiß und dass dieser Faux Pas auf das Konto des Journalisten geht. Was hingegen am Zwischenlager Gorleben sicherer ist als in einem kraftwerksnahen Lager soll er uns einmal erklären", hält ihm BI-Sprecher Wolfgang Ehmke vor.

Bundesregierung, SPD und Grüne hatten als Bedingung für den angeblichen Neustart der Endlagersuche übereinstimmend betont, dass Gorleben nicht mehr angefahren werden solle. Doch schon bei der Frage, wohin mit den 5 Castoren aus La Hague und den 21 aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield brach der Länderegoismus wieder auf. "Keiner will die Castoren, keiner will ein Endlager. Thümler bedient damit den Länderegoismus und stellt als Niedersachse den Parteienkonsens in Frage", so die BI. Stattdessen sorge er sich um das Portemonnaie der Betreiber. Die Energieversorger müssten Geld in neue Zwischenlager investieren. "In einer Zeit ständig steigender Energiepreise halte ich das für unseriös", sagte Thümler. "Wir halten die Stellungnahme Thümlers für unseriös", so Ehmke.  




2013-05-30 ; von pm (autor), asb (autor), auf lokales

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