Verstorbene zur letzten Ruhe geleiten, eine kirchliche Beerdigungsfeier gestalten: Dies ist in der katholischen Kirche nicht den Pfarrern vorbehalten. Auch Ehrenamtliche können diesen Dienst versehen, sofern sie der Bischof dazu beauftragt. Vorgesehen ist dies nun auch für Lüchow-Dannenberg.
Wie Pfarrer Hans Günter Sorge in der Pfarrgemeinderatssitzung der Gemeinde St. Agnes berichtete, haben sich zwei Mitglieder der Gemeinde bereit erklärt, als Beerdigungsleiterin und -leiter zu wirken. Aufgrund ihrer theologischen und liturgischen Vorbildung sowie ihrer Erfahrung im kirchlichen Dienst seien sie für die entsprechenden Aufgaben befähigt, erklärte Sorge, der nun den Bischof um die offizielle Beauftragung der beiden bitten wird.
Im Bundesgebiet ist Hildesheim das Bistum mit den meisten ehrenamtlichen Beerdigungsleitern, informierte Bischof Norbert Trelle während eines Besuchs in Hannover. Er ist überzeugt, dass dieses Engagement zum Ausdruck bringt: „Wir sind alle professionell – Laien und Priester.“ Die Beerdigung zählt in der katholischen Kirche nicht zu den Sakramenten, den nach kirchlichem Verständnis von Christus eingesetzten Zeichen göttlicher Gnade. Dazu gehört zum Beispiel die Taufe. Die Spendung der Sakramente ist den geweihten Priestern vorbehalten.
Ausbauen will die katholische Kirche im Kreisgebiet die Kontaktpflege zu ihren Mitgliedern. Im Pfarrgemeinderat wurde erörtert, wie dies geschehen soll: unter anderem durch Besuchsangebote an neu hinzugezogene Lüchow-Dannenberger und durch eine erweiterte Internetpräsenz.
Ein großes Ereignis werden die Katholikinnen und Katholiken 2014 feiern: Dann sind 100 Jahre vergangen, seit die Kirche St. Agnes in Lüchow geweiht wurde – am 22. März 1914. Schon jetzt befassen sich Haupt- und Ehrenamtliche mit Planungen für dieses Jubiläum.
