Im Dezember wurden für die Untersuchung in zehn deutschen Städten Mettwurst und Mettwurst-brötchen in insgesamt 50 Supermärkten oder Bäckereien gekauft und anschließend analysiert. Das trübe Ergebnis: Jede fünfte Probe war mit den gesundheitsschädlichen Keimen belastet.
Die Landtagsgrünen forderten deshalb erneut wirksame Maßnahmen gegen den zunehmenden Antibiotika-Missbrauch in der Massentierhaltung gefordert. „Bei diesen Ergebnissen müssen auch bei der Landesregierung die Alarmglocken klingen“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer am Donnerstag in Hannover. Würden nicht unverzüglich Maßnahmen eingeleitet, bestehe die Gefahr, dass eines der wichtigsten Medikamente der Humanmedizin für viele Patienten wirkungslos wird, sagte der Grünen-Politiker. Das könne gerade für Kleinkinder und ältere Menschen bedrohlich werden.
Meyer sieht eine wesentliche Ursache des vermehrten Auftretens der Keime im massiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast. Allein im vergangenen Jahr seien 1.700 Tonnen vor allem an Puten, Masthühner und Schweine verfüttert worden. „Während die Landesregierung kurz vor der Wahl das neue Krisenzentren zum Verbraucherschutz einweiht, wird die permanente Gesundheitskrise in der Massentierhaltung durch den überbordenden Antibiotikaeinsatz weiterhin nicht ernsthaft angegangen”, kritisierte der Grünen-Politiker. Dabei gebe es enormen Handlungsbedarf im Verbraucherschutz, wie die heute vorgestellte Studie zur Keimbelastung von Mettbrötchen zeigt. “Es ist 5 vor 12. Antibiotika als Schmiermittel in der Massentierhaltung müssen erheblich reduziert und unterbunden werden.”