In Anlehnung an frühere Expeditions-Gesellschaften, die sich zusammenfanden, um gemeinsame Routen und Ziele in unbekannte Welten zu planen und durchzuführen, gründete die Künstlerinnen-Gruppe kx07 die ˃gesellschaft für sonst was und über see˂, als Basisgruppe für die Reisen der einzelnen Teilnehmerinnen.
Aus diesem gemeinschaftlichen Projektansatz entwickelte sich eine kollektive und zugleich individuelle Annäherung an das Thema der imaginären Reise. Reiseziele der Gesellschaft sind frei konstruierte Schauplätze, es entstanden mentale Landkarten, die von Projektionen, Wünschen und Phantasien geprägt sind.
Das Projekt, das sich über drei Jahre erstreckt, mündet in drei Ausstellungen:
In diesem Jahr findet die erste Ausstellung DIE GROSSE ÜBERFAHRT auf dem Museumsschiff Cap San Diego im Hamburger Hafen statt (24. Juli - 31. August).
In dieser ersten Ausstellung geht es um den Aufbruch: was muss im Sinne der einzelnen Reise mitgenommen werden? Welche Transportmöglichkeit kann genutzt werden?
Gibt es tatsächliche Ziele der einzelnen Reisenden oder kalkulieren diese Umwege, Unwägbarkeiten, ein mögliches Scheitern mit ein? Wird man den erwarteten Regenwald vorfinden, oder ist er gar nicht mehr vorhanden?
Die Reisenden :
Babett Schwaderer reist auf dem Seidenen Faden. Er ist ein feines Reisegefährt, ganz Jetzt, ein einziges -dieses- Mal. Ahnen winken Abschied am Gartentor, und noch ehe das Gepäck bereit ist, sieht sie sich längst unterwegs. „Was ich mitnehmen will, muss ich in mir tragen: Ohne (mein) Vertrauen gehe ich nicht aus dem Haus!“
Astrid Clasen steht an der Wasserkante und entdeckt Spuren, denen sie folgen will. Mit nur leichtem Gepäck beginnt ihre Reise ins Unbekannte, eine einjährige Expedition ohne Kompass, Handy, GPS, ohne Netz und doppelten Boden…
Uta Helene Götz reist einfach erstmal mit – sie liebt Gesellschaft. Zur Sicherheit nimmt sie ein dickes Fell, einen Kochtopf, einen kleinen Globus, ein Paddel und einen Bogen mit. Man weiß ja nie...
Anna Wiesinger s Vogel, ihr Reisegefährte, befindet sich gerade in einer extrem fruchtbaren Phase; noch ist offen, ob die Reise in gefährliche Finsternis, oder an helle Orte der mühelosen Orientierung führen wird; beides ist betörend.
Hanínga Thiel freut sich auf Nachtfahrten, die so wichtig sind, wie die der Tage: auf Himmelsbeobachtungen und kosmische Sternenfährten, die sie vielleicht durch aride Salzwüsten und zu den Lehren des kleinen Götterbergs führen werden.
Irmhild Schwarz schließt sich der Reisegesellschaft an, weil es auf dieser anscheinend so übersichtlich gewordenen Erde immer noch Millionen unbekannter Lebewesen gibt. Viele werden ausgestorben sein, bevor sie entdeckt, geschweige denn erforscht wurden. – Grund genug, sich jetzt auf die Suche zu machen.
Jede Reisende bricht auf in ein fernes, unbestimmtes Irgendwo. Alltägliche Welt und träumerische Vision sind in den Arbeiten kein Gegensatz, sondern Teile eines Verständnisses von Wirklichkeit, das den steten Zweifel an der Realität zulässt. Situation und örtliche Gegebenheiten sind weitere Koordinaten, die mit einbezogen und zu einem Teil der künstlerischen Arbeiten werden. Durch Installationen, Malerei/Holzschnitt und Objekte wird der Betrachter auf eigene Reisen geführt.
Als ersten Einblick, und auch zur Beihilfe der Finanzierung dieser ersten Ausstellung haben die Künstlerinnen Arbeiten erstellt, die als Mappe in Auflage von 60 Stück angeboten werden. Diese beinhaltet jeweils sechs signierte und nummerierte Originale, die im Zusammenhang mit dem Thema stehen. Vor dem regulären Verkauf der Mappen während der Kulturellen Landpartie, besteht die Gelegenheit, diese vorab zu erwerben.Bei Interesse: Hanínga Thiel, 05865 9881190 oder hthielnm@hotmail.com