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Literarischer Salon im Museum Wustrow: das Jahresprogramm 2014

Im vergangenen November ist der "Literarische Salon", der lange in der Güstritzer Villa Wendland beheimatet war, umgezogen: ins Museum Wustrow in der Langen Str. 9. Im besonderen Ambiente der früheren Fabrikantenvilla finden 2014 an acht Sonntagen literarische Lesungen statt.

Den Anfang macht am Sonntag, den 19. Januar ab 17 Uhr der "Vater der amerikanischen Literatur" Washington Irving (1783-1859). Wolfgang Kaven liest Literarisches des "Gentleman-Autors", der den europäischen Leserinnen und Lesern zeigte, dass in der Neuen Welt nicht nur analphabetische Cowboys mit ihren Revolvern rumballern.

Der österreichische Autor Chroistoph Ransmayr, um den es am Sonntag, den 23. März ab 17 Uhr geht, entführt seine Leser auf Welt- und Zeitreisen ganz besonderer Art: Expeditionen in die Geschichte bis in ihre mythologischen Unschärfen. Der Mitreisende begleitet einmal Ovid ins Exil ans Schwarze Meer. Ein andermal geht es bloß um die Begegnung mit einem Golfspieler, der seine Bälle auf arktischem Eis schlägt. Es liest: Nina Weniger

"Ich habe dreissig Heimaten", erklärte der Schriftsteller Walter Mehring (1896-1981). Mehring gehörte zu jener jüdischen geistigen Elite, die in den Wilden Zwanzigern die Schwarzen Listen der aufstrebenden NSDAP füllte. In buchstäblich letzter Minute gelang ihm die Flucht aus Deutschland. Im Mittelpunkt der Mehring-Lesung am Sonntag, den 4. Mai ab 17 Uhr steht sein satirischer Roman von 1934 "Müller – Chronik einer deutschen Sippe". Es liest: Gero Wachholz.

Maria Freund fand ihre Heldinnen in Märchen aus aller Welt. Sie liest am Sonntag, den 15. Juni 2014, 17 Uhr zum Thema "Starke Frauen".

Am Sonntag, den 27. Juli sind die ansonsten eher zuhörenden Gäste beim "Sommer-Gäste-Spiel" gebeten, selber Geschichten zu schreiben. Aus 19 vorgegebenen Personen (oder Tieren) und 10 Spielorten kann der mutige Sonntagsnachmittagsautor den Rahmen für seine Geschichte auswählen und drauflosschreiben. Und diese Geschichten wollen dann sicher alle hören. Bei schönem Wetter im Museumshof am Jeetzelufer. Klemmbretter, Papier und Stifte sind vorhanden.

Die 1964 in Magdeburg geborene Autorin Annett Gröschner verfolgt mit scharfem Blick, wie sich das Leben in der DDR seit der Wende verändert. Ihre präzisen Beobachtungen gewinnen ihre Würze durch ihre Freude am Grotesken. Aus ihrem Roman "Warschauer Eis" liest am Sonntag, den 7. September ab 17.00 Uhr Ruth Meyer.

Der Grieche Lukian (um 120 u. Zt.) und der Römer Decimus Maximus Ausonius (um 310) waren beide kulturelle Erben untergehender Epochen. Beide Autoren waren hoch gebildet. Und sie spüren: Bald wird von der früheren Größe nur noch Erinnerung übrigbleiben. Endzeitliteratur. Wehleidig? Keineswegs. Das kulturelle Erbe wird zum Spielmaterial. Am Sonntag, den 19. Oktober ab 17 Uhr liest Gero Wachholz aus ihren Werken.

"Goethe besucht Janssen". Unmöglich? Der Janssen-Biograf Stefan Blessin springt in seinem gleichnamigen Roman durch die Zeiten und vermittelt eine "gehörig-ungehörige" Begegnung. Christa Tornow liest am Sonntag, den 19. Oktober ab 17 Uhr Auszüge daraus.

 

 

Weitere Informationen zum "Literarischen Salon" gibt es bei Elke Meyer-Hoos, Tel.: 05843 – 429, elke.meyer-hoos@t-online.de

Das Museum Wustrow ist eins von dreizehn Museen in Elbtalaue und Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.




2014-01-02 ; von Kulturtante (autor), auf lokales
in Lange Straße 9, 29462 Wustrow (Wendland), Deutschland

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