Am 25. Mai werden den Europaparlamentariern auch die Bürgermeister neu gewählt. In Lüchow sprachen sich nun die Bündnisgrünen geschlossen für Hubert Schwedland als Bürgermeister aus.
Auf Einladung der
bündnisgrünen Fraktion im Samtgemeinderat Lüchow (Wendland) hatte sich
Schwedland am Montag mit seinem Programm den Grünen vorgestellt. In
einem programmatischen Gespräch skizzierte
der amtierende SG-Bürgermeister seine bisherige Arbeit und stellte
zukünftige Pfeiler vor, um abschließend in kontroverser Debatte seine
Arbeitsschwerpunkte zu besprechen.
Rückblickend stellte Schwedland heraus, dass in der vergangenen Legislaturperiode über 6 Mio. € Fördergelder in die Samtgemeinde geholt worden seien, die dazu beitrugen, Arbeitsplätze zu sichern und Infrastruktur zu erhalten.
Als Erfolgsgeschichte beschrieb Schwedland die Zusammenführung der beiden Samtgemeinden Clenze und Lüchow. Aus defizitären Haushalten ist nunmehr ein Etat mit leichten Überschüssen erarbeitet worden. Besonderes Lob sprach er „seiner“ Verwaltung aus, die diesen nicht immer einfachen Umstellungsprozess sehr gut bewältigt habe. Schwedland warb für den Zukunftsvertrag und bezeichnete die Samtgemeinde als Modellkommune, die durch Sparsamkeit und Umstrukturierung auf einem richtigen Weg sei. Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes seien die Altschulden aber kaum abzutragen.
Zukünftig werde die Diskussion um Strukturveränderungen weitergehen. Viel Raum nahmen die umstrittenen Schulschließungen in Bergen und Schnega ein. In der Diskussion betonte Schwedland die Notwendigkeit zum Handeln, da Landesrechnungshof und Schulgesetz die Samtgemeinde dazu verpflichteten. Er stellte heraus, dass Kinder und Bildung „unsere Zukunft“ seien und unterstrich seinen Willen, die Schulen optimal auszustatten. Die Vision einer Bildungsregion mit einem guten Übergangsmanagement vom Kindergarten bis zu weiterführenden Schule solle weiterentwickelt werden.
Mit der Bewerbung um den Titel des Welterbes verbindet Schwedland „riesige Entwicklungschancen“, die sich nicht nur touristisch auswirken werden. Auch zur Identifizierung der Bevölkerung mit der gesamten Region könne die Anerkennung als Weltkulturerbe beitragen.
Realistische Hoffnungen auf einen besseren Nahverkehr blieben vage. Fraktionssprecher Schemionek verwies auf die Wichtigkeit der Bahnanbindung und den neuen Nahverkehrsplan des Landkreises, der gute Ansätze enthielte. Diese seien aufgrund der Finanzlage aber leider mehr gute Wünsche als kurzfristige Realität. Zur Verbesserung des Radwegenetzes wolle Schwedland beitragen. Er verwies auf den Radweg zwischen Lüchow und Künsche und äußerte sich positiv zur Radweginitiative aus Wustrow für den Lückenschluss nach Dolgow.
„Völlig erschrocken“ beschrieb Schwedland seine Gemütslage auf Nachfrage bezüglich der gescheiterten Rekommunalisierung der Stromnetze für den Bereich der Samtgemeinde Lüchow (Wendland). Lobbyinteressen wogen bei kommunalen Ratsmitgliedern offenbar schwerer als wirtschaftliche Erfolgsaussichten der Samtgemeinde.
Nach einer Bewertung des Abends resümierte Schemionek umfassende und offensive Unterstützung von Bündnis90/Die Grünen für die Kandidatur Schwedlands zum Samtgemeindebürgermeister.