Schon wieder, zum dritten Mal innerhalb weniger Tage, ist bei Arbeiten in Lüneburg im Baugebiet Wittenberger Bahn eine Fliegerbombe aus dem zweiten weltkrieg gefunden worden. Sie wird am heutigen Freitagabend entschärft. UPDATE
Nachdem die Bombe heute morgen gefunden worden war, wurde erneut der Kampfmittel-Beseitigungsdienst alarmiert. Mittlerweile werden Sperr- und Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet. Weitere Informationen und eine Karte des Evakuierungsbereichs folgen, sobald uns die Polizei diese übermittelt hat. Die erforderlichen Maßnahmen sind für den Abend ab 19 Uhr geplant. Neben den Hauptverkehrsadern Friedrich-Ebert-Brücke und Willy-Brandt-Straße wird für die Zeit der Entschärfung auch der Bahnverkehr Lüneburg-Uelzen betroffen sein.
UPDATE:
Wie schon bei den ersten beiden Bomben sind u.a. Bewohner der folgenden Straßenzüge in Lüneburg betroffen: Teilbereiche der Willy-Brand-Straße, Stresemannstraße, An der Roten Bleiche, Rotenbleicher Weg, Friedrich-Ebert-Brücke, Am Schierbrunnen, Blümchensaal, Am Kaltenmoor, Bülowstraße, Kurt-Schumacher-Straße, Deutsch-Evern-Weg, Brambusch, An der Wittenberger Bahn und Pirolweg . Das Altenheim (Domizil) in der Feldstraße ist nicht von den Maßnahmen betroffen.
Die Stadt hat für die Bewohner Räumlichkeiten in der St. Ursula-Schule, St. Ursula-Weg, und im Gemeindezentrum St. Stephanus in Kaltenmoor, ab 18:30 Uhr als Notunterkunft eingerichtet. Parallel wird die Stadt Lüneburg in Kürze unter der Telefonnummer 04131-3093-100 eine Hotline schalten.
HINTERGRUND:
Bei den Sondierungsarbeiten an der Wittenburger Bahn handelt es sich nicht um eine "normale" Baumaßnahme, sondern die Stadt hatte in Kenntnis um diverse Kriegshinterlassenschaften im Boden schon länger beschlossen, im Neubaugebiet an der Wittenberger Bahn nach Blindgängern suchen zu lassen.
Bereits Anfang Februar hatte des die Abwasser, Grün und Lüneburger
Service GmbH (AGL) damit begonnen, einen Grünstreifen an der
Ilmenau vorzubereiten und Büsche sowie dünne und abgeknickte Bäume
zu entfernen. „Wir möchten auf Nummer
sicher gehen. Von den Bombenangriffen im zweiten Weltkrieg auf den
Bahnhof liegen vielleicht noch Blindgänger im Boden. Diese könnten
durch die Erschütterungen beim Bau der neuen Häuser an der
Wittenberger Bahn ausgelöst werden. Damit die Sonden aber richtig
arbeiten können, müssen wir Teilbereiche des Uferstreifens
freilegen“, erklärt Uta Hesebeck, Fachbereichsleiterin Tiefbau bei
der Hansestadt. Auf den Bauflächen selbst waren die Bauträger
verpflichtet, den Boden auf Kampfmittel untersuchen zu lassen. Die
Stadt dehnte das Gebiet aus Sicherheitsgründen noch aus.
Vor diesem Hintergrund könnte es sehr gut möglich sein, dass in diesem Bereich noch mehr Blindgänger gefunden werden. Die Lüneburger Bevölkerung wurde über diese Maßnahmen informiert.