Thema: widerstand

Mobiler-Musik-Kampf-Wagen braucht Runderneuerung

Er ist vier Tonnen schwer, hat zwei Achsen und misst 8,20m x 2,50m x 4m – ein
Hänger, aber ein besonderer.

Im Jahr 2000 wechselte er den Besitzer: von der Speditionsfirma Süßmilch an die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI). Die funktionierte ihn um. Ausgestattet mit einer leistungsstarken Anlage, kompetentem Personal und immer wechselnden Treckern wurde er an Protestorten, zumeist entlang der Castor-Transportstrecke eingesetzt: Sein Name: Mobiler-Musik-Kampf-Wagen, besser bekannt als MMKW.

Der MMKW war die Bühne, von der Demonstranten mit Musik und Informationen versorgt wurden. Auf seiner Ladefläche standen Redner, Bands, Moderatoren, Menschen vieler Nationalitäten, jeden Alters. Wenn die Madsen-Jungs ihren Song „Wir schreiben Geschichte“ dröhnten, dann wurde ihm ganz warm um die Bremsbelege. Doch dann kam der TÜV und stoppte die unaufhaltsame Fahrt. Könnte der Hänger sprechen, würde er sagen: “MMKW, du musst durchhalten, es ist noch nicht geschafft!”

Die Runderneuerung allerdings ist kostspielig und ohne eine Finanzspritze wird der Hänger nicht mehr auf Wald- und Feldwegen an die Brennpunkte der Auseinandersetzung um Gorleben unterwegs sein. Die BI ruft deshalb zur Solidarität auf: "Jeder Cent fließt in Schrauben, Reifen und Bremsbelege", verspricht Birgit Huneke, die sich der Sache angenommen hat. Denn sie ist sich sicher: "Ob es nun um das Endlager oder die angekündigten Castortransporte ab 2014 geht, wir brauchen auch in den nächsten Jahren die mobile Bühne".  




2013-03-13 ; von pm (autor), asb (autor), auf lokales
in Lüchow (Wendland), Deutschland

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