2012, das von der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) sogenannte "Jahr der Kirchenmusik", ging im wendländischen Trebel mit einem bemerkenswerten Orgelkonzert zu Ende.
Eckhart Kuper, Organist und Dozent aus Hannover, spielte in der "Musik zwischen den Jahren" am Abend des 29. Dezember an der thüringisch-barocken Johann-Georg-Stein-Orgel (1777) ein klug zusammengestelltes Programm mit Werken von J.S. Bach (u.a. die Canonischen Veränderungen über "Vom Himmel hoch"), dessen Lehrer Georg Böhm und seinem Schüler Johann Ludwig Krebs. Mit einer eigenen Kompositionen sowie einer Improvisation über "Wie schön leuchtet der Morgenstern" gelang Eckhart Kuper eine beeindruckende und textbezogen nachvollziehbare Synthese von "neuer Musik" auf "alter Orgel".
Die über 120 Konzertbesucher aus nah und fern waren des Lobes voll über die Kunst des Organisten, der mit feinfühlig abgestimmten Registrierungen mal sanft, mal beherzt zupackend, in den solistischen Stücken ebenso wie in seiner mitreißenden Art der Gemeindebegleitung beim Singen, auf sehr persönliche Weise die Stein-Orgel zum Klingen brachte und mit seinem Spiel die Zuhörer geradezu fesselte. Ein bemerkenswertes Konzert, das zugleich allerbeste Werbung für kunstvolles und stilistisch wandlungsfähiges Orgelspiel an einer klangschönen Orgel war und bei allen ZuhörerInnen bis weit ins neue Jahr nachklingen dürfte.
Im Jahr 2013 wird die Trebeler Stein-Orgel erneut mehrfach im Mittelpunkt sehen: im Rahmen der vierstündigen Trebeler Orgelnacht am 17. August wie auch bei einem Jubiläumskonzert aus Anlass des 300. Geburtstages von Johann Ludwig Krebs (1713-1780), das hier am 4. Oktober veranstaltet wird.
Foto: Axel Fischer