Das Archäologische Zentrum Hitzacker (AZH) hat sein museumspädagisches Angebot erweitert. Speziell an ältere Jugendliche ab 16 Jahren wendet sich das neue Programm „Grips statt Power“. Und auch wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, kann im AZH neuerdings selbst aktiv werden.
"Grips statt Power": Innerhalb des etwa zweieinhalbstündigen Aktivprogramms dürfen die jungen TeilnehmerInnen verschiedene Herausforderungen meistern, vor denen die bronzezeitlichen Siedler vor 4000 Jahren teilweise täglich standen. Dazu gehört das Entzünden eines Feuers ohne Streichholz oder Feuerzeug. Und auch wenn die Menschen jener Zeit schon lange sesshaft waren: Neben den Früchten des Feldes trug die Jagd einen wichtigen Teil zur Ernährung der vorgeschichtlichen Siedler bei. Also experimentieren die TeilnehmerInnen mit verschiedenen Jagdgeräten, beispielsweise einer Speerschleuder oder einem Langbogen. Schon in der Jungsteinzeit konnten die Menschen tonnenschwere Steine oder massige Baumstämme über größeren Distanzen transportieren – wie haben sie das geschafft? Die Jugendlichen bekommen verschiedene Hilfsgeräte an die Hand und dürfen selbst herausfinden, wie große Lasten ohne großen Kraftaufwand von A nach B bewegt werden können. Die letzte Herausforderung des Tages besteht darin, eine belastbare Brücke ohne Nägel oder Seile zu bauen. In Teams entwickeln die TeilnehmerInnen Lösungsansätze, die sie dann selbst in die Praxis umsetzen.
Museumspädagogisches Angebot für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen: Mit Unterstützung der Aktion Mensch hat das AZH-Team mehrere mobile Aktionsplätze für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Arbeiten, die eigentlich auf dem Boden stattfinden, werden hierfür schlicht auf die Höhe des Rollstuhls angehoben. Die Aktionsplätze sind höhenverstellbar und haben an der Vorderseite eine Ausbuchtung, so dass entspanntes Arbeiten möglich wird. Ein Aktionsprogramm für eine Integrationsklasse oder andere Gruppen mit Handicaps könnte beispielsweise so aussehen: Nach einer kurzen Führung über das Gelände und einer Einführung in das Alltagsleben der Menschen der Bronzezeit wird mit Feuerstein und Pyrit ein Lagerfeuer entfacht. Dann dürfen die TeilnehmerInnen selbst aktiv werden und Feuersteinknollen bearbeiten, aus Ton Perlen formen, verzieren und im Lagerfeuer härten, aus Getreide Mehl mahlen, zu einem Teig verarbeiten und daraus Brotfladen formen, die im Lagerfeuer gebacken werden.
Weitere Infos über die museumspädagogische Angebote des Museums gibt es unter Telefon 05862 / 67 94 oder unter www.archaeo-centrum.de.
Das Archäologische Zentrum Hitzacker ist eins von dreizehn Museen in Elbtalaue und Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.: www.museen-wendland.de.
Foto: Archäologisches Zentum Hitzacker