Links der Elbe zwischen Lüneburg und Magdeburg gab es ursprünglich etwa 1200 (!) Gemarkungen mit slawischen Merkmalen. Sei es, dass archäologische Funde auf slawische Siedlers verweisen, sei es, dass Orts- oder Flurnamen slawischen Ursprungs sind, sei es, dass es sich um Rundlinge handelt.
Holger Schulz, Doktorand an der Georg-August-Universität Göttingen, wird am kommenden Donnerstag (2. Februar 2017) ab 19 Uhr im Lüchower Amtshaus neueste Erkenntnisse aus der Slawen- und der Rundlingsforschung vorstellen. Einen Schwerpunkt wird er dabei auf die von Helmold von Bosau (gestorben 1177) verfasste „Slawenchronik“ legen, die den Zeitraum von 800 bis 1170 umfasst.
Wie vorausschauend waren die Planer der Rundlingsdörfer? Planten sie Bevölkerungswachstum und Dorferweiterungen bereits mit ein? Welche Rolle spielten Zusiedlungen aus wüst gefallen Siedlungen in den Rundlingsdörfern? Kann die These von deportierten und in Rundlingen angesiedelten slawischen Kriegsgefangenen gehalten werden? Auf diese und weitere Fragen wird Holger Schulz in seinem Vortrag eingehen.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit des Wendischen Freundes- und Arbeitskreises und des Rundlingsvereins statt.
Der Rundlingsverein ist Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.