Seit einem halben Jahrhundert ist Petrus Dams katholischer Priester. Sein Weihejubiläum feierte der hiesige Geistliche am vergangenen Wochenende sowohl in der Kirche St.Agnes zu Lüchow als auch in der Kirche St. Peter und Paul in Dannenberg.
Irgendein Sonntag in Dannenberg am Königsberger Platz: Noch sitzt niemand in den Bänken der katholischen Kirche, doch neben ihr steht bereits ein Auto, in dessen Kennzeichen die Buchstaben „PD“ zu lesen sind – und viele wissen: Petrus Dams ist schon da! Noch ehe die Glocke läutet, schaut er im Gotteshaus nach dem Rechten, schnappt sich ein Messer und schneidet überflüssiges Wachs von den Altarkerzen, damit die Küsterin später kein Problem beim Anzünden hat. So kennt die Gemeinde ihren Petrus Dams: ein Praktiker und Seelsorger zugleich, dem die gute Vorbereitung einer Heiligen Messe vom korrekten Platzieren der liturgischen Bücher bis zum Auswählen passender Gesänge ebenso am Herzen liegt wie das Ausarbeiten einer Predigt, aus der alle Zuhörerinnen und -hörer etwas mitnehmen können für die Woche.
In einem Alter, in dem die meisten Arbeitnehmer längst den Ruhestand genießen, ist Petrus Dams – er vollendete unlängst sein 79. Lebensjahr – als Kirchenmann aktiv, unterstützt nach Kräften seinen Amtsbruder, Lüchow-Dannenbergs Pfarrer Jan Maczuga. Seine Liebe zur Kirche hatte der gebürtige Niederländer Dams schon als Kind entdeckt. Der Junge, aufgewachsen mit acht Geschwistern auf einem kleinen Bauernhof, hatte Gefallen gefunden an der Schönheit des katholischen Gottesdienstes, befasste sich immer mehr mit Religion und Glauben, schließlich erwuchs daraus der Entschluss, sich ganz in den Dienst der Kirche zu stellen und damit den Menschen widmen zu können, die sie bilden.
Dem Studium der Theologie und Philosophie folgte das Priesterseminar in Hildesheim. Dort, im Mariendom, wurde Petrus Dams am 6. März 1965 zum Priester geweiht. Auf mehreren Pfarrstellen innerhalb des Bistums Hildesheim lernte er sodann Niedersachsen recht gut kennen, eher er im September 1999 nach Lüchow-Dannenberg kam, um Pfarrer Wladimir Debosz zu unterstützen. Drei weitere Pfarrer sah Petrus Dams kommen und gehen: Josef Wellner, Dirk Sachse und Hans-Günther Sorge.
Mittlerweile wirkt Dams an der Seite von Pfarrer Jan Maczuga. Dieser würdigte den Jubilar während der Heiligen Messe in Dannenberg als einen Geistlichen, der es versteht, Gottes Nähe den Menschen erfahrbar zu machen – sowohl im Auslegen der Heiligen Schrift als auch durch sein Einfühlungsvermögen, mit dem er Menschen im Gespräch begegnet.
Wer Petrus Dams als Prediger erlebt, kann dies nur bestätigen. Er versteht es, zu vermitteln, wo Bibeltexte, die vor sehr langer Zeit entstanden, auch heute ihren „Sitz im Leben“ haben. Und wie der Zuhörer das Gesagte für sich und andere nutzbar machen kann.
Dank und Anerkennung prägten die guten Worte, die dem Jubilar sowohl in St. Agnes als auch in St. Peter und Paul zuteil wurden. Mit einer netten Idee überraschten Kinder in Dannenberg: Sie stellten Petrus Dams vor der Gemeinde allerlei Fragen, die der Pfarrer gern beantwortete, so etwa zu Stationen auf seinem Lebensweg. Als Jubiläumsgeschenk hatte sich Dams Spenden für die Kinderarbeit der Gemeinde gewünscht – gern wurde ihm dieser Wunsch erfüllt. Hagen Jung
Foto: Während der Heiligen Messe in der Dannenberger Kirche St. Peter und Paul: Kinder interviewen Petrus Dams zu seinem 50jährigen Priesterjubiläum. Gern beantwortete der katholische Pfarrer auch Fragen zu seinem persönlichen Lebensweg. Foto: Hagen Jung