Die Welt der „Wenden“, der früheren slawischen Siedler im Wendland, erwacht im Rundlingsmuseum Lübeln am Sonntag, den 23. Juni 2019 zu neuem Leben: Johann Parum Schultze, der legendäre Bauernchronist des Wendlandes, mischt sich von 12 bis 17 Uhr unter die Museumsbesucher.
Einen ganzen Nachmittag lang steht die slawische Geschichte des Wendlands im Mittelpunkt: Wer waren die Wenden? Wie ging es früher zu in den Rundlingen? Und was haben wir heute noch mit den Wenden zu tun?
Gegen 13 Uhr wird ein „Kronenbaum“ errichtet, mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehr Küsten. Neben dem Kreuzbaum war der Kronenbaum einer der beiden typischen Wendenbäume zu Johann Parum Schultzes Lebzeiten (1677 bis 1740). Der Kronenbaum galt als Frauenbaum und wurde jeweils um Johanni, also im letzten Juni-Drittel, errichtet.
Um 14 Uhr startet am und im Parum-Schultze-Haus des Museums eine Reihe von Kurzvorträgen zur Geschichte der Wenden, der Sorben, über Parums Welt, über Sagen und Gebräuche sowie die Bedeutung einzelner Orts- und Flurnamen. Die Trachtentanzgruppe „Öwerpetters“ ist im Heimathaus zu finden.
Den ganzen Nachmittag über geben Mittelalterdarsteller und -handwerker Einblick in das wendische Leben vor rund 1000 Jahren, darunter Darsteller aus dem Oldenburger Wallmuseum, mittelalterliche Handwerker für bäuerliche Kleingeräte, ein Vertreter der sorbischen Domowina, drei wendländische Eiermalerinnen, eine Korbflechterin und ein Bogenschütze.
Der Rundlingsverein und das Höhbeck-Museum Vietze sind mit Infoständen vertreten.
Frischen Kaffee gibt es beim „Coffeemobil“.
Veranstalter des Wendentag sind das Rundlingsmuseum und der Wendische Freundes- und Arbeitskreis.
Das Rundlingsmuseum ist eins von dreizehn Museen im Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.: www.museen-wendland.de.
PM & Fotos / Martin Fricke: So könnte wendisches Leben vor 1000 Jahren ausgesehen
haben: Mittelalterdarsteller des Wallmuseums Oldenburg in Holstein. Dort
siedelte der wendische Stamm der Wagrier.,