Nach der Auseinandersetzung von zwei Familien am Freitag kam es am Samstag Nachmittag erneut zu schweren Zusammenstößen vor dem Klinikum in Lüneburg. Diesmal fielen sogar Schüsse - weitere drei Männer wurden schwer verletzt.
Insgesamt forderten die Streitigkeiten zwischen den beiden arabisch stämmigen Familien damit fünf Verletzte. Bereits am Freitag war es in einem Lüneburger Fitnessstudio zu einer Auseinandersetzung gekommen (wnet berichtete).
Am Samstag Nachmittag wurden Mitglieder der Familie, die einen Verletzten im Klinikum besucht hatten, auf der Straße von Angehörigen der anderen Familie erneut - dieses Mal auch mit Schusswaffen - angegriffen. Nach Medienberichten sollen sich vor dem Kliniken wahre Jagdszenen abgespielt haben. Drei Männer im Alter von 27, 31 und 51 Jahren wurden durch Schüsse und Schläge verletzt. "Das war ein gezielter Anschlag", so Kriminaldirektor Steffen Grimme, der den Einsatz leitete. Die Täter flüchteten zunächst, konnten jedoch bald identifiziert werden. Einer der beiden Täter wurde kurz darauf von der Polizei gefasst. Nach dem anderen wurde am Sonntag noch gefahndet.
Die Familien sind der Polizei bereits seit einigen Jahren immer wieder durch Auseinandersetzungen aufgefallen. "Jetzt nahmen die Konflikte jedoch eine traurige Qualität an," hieß es in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Polizei, Staatsanwaltschaft und Stadt Lüneburg am Sonntag Morgen. Über die Hintergründe der Streitigkeiten kann die Polizei derzeit jedoch noch nichts sagen.
Das Lüneburger Klinikum wird seit dem Vorfall von der Polizei gesichert, Besucher müssen sich unter Umständen Kontrollen gefallen lassen. Auch die Wohnhäuser der beiden verfeindeten Familien werden bewacht. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Bürgermeister der Stadt Lüneburg versicherten, dass weder für Patienten noch für Besucher des Klinikums Gefahr bestünde.
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