Das im Frühjahr 2014 in der Schriftenreihe des Museums Wustrow erschienene Lese- und Bilderbuch "Tod im Wendland" steht am Donnerstag, den 30. Oktober 2014 um 19 Uhr im Mittelpunkt einer Lesung im Buchladen Hielscher in Dannenberg. Dr. Rolf Meyer, Mitbegründer des zeitgeschichtlichen Museums und Herausgeber des Buches, wird die Lesung gestalten.
Die Lesung verspricht unter anderem Einblicke in die Entstehungsgeschichte des wenig bekannten "Familienfriedhofs Quarstedt" bei Neu Darchau. Die Eltern des 1945 in den letzten Kriegstagen gefallenen gerade 18-jährigen Friedrich Soltau hatten ihn konzipiert und errichtet – der Friedhof besteht bis heute.
Um einen besonderen Stein auf dem Friedhof Drethem rankt sich ein weiterer Beitrag, in dessen Mittelpunkt ebenfalls eine dramatische Familiengeschichte steht: Der ungewöhnliche Stein erinnert an die kleine Gerdi Küpper, die bei der Flucht über die Elbe 1945 ertrank.
Mehlfien – ein wendländisches Verhängnis: Dieser Beitrag, aus dem Rolf Meyer einen kürzeren Auszug lesen wird, erinnert an die Mehlfiener Karl und Emma Henke. Wegen unerlaubten Waffenbesitzes waren beide nach Kriegsende vom britischen Miliärgericht zum Tode verurteilt worden. Emma Henke wurde aufgrund eines Gnadengesuchs begnadigt, Karl Henke wurde jedoch am 25. Oktober 1945 in Wolfenbüttel hingerichtet.
Ein weiterer Auszug widmet sich dem jüdischen Friedhof in Prisser bei Dannenberg: 1742 angelegt wurden auf dem Friedhof bis 1899 auch Juden aus Bergen/Dumm, Clenze, Hitzacker, Lüchow und Wustrow beigesetzt.
Der Eintritt ist frei.
Das Museum Wustrow ist eins von dreizehn Museen in Elbtalaue und Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.