Pünktlich nach der Landpartie soll doch noch ein bisschen Werbung für Trittbrettfahrer gemacht werden. Immerhin sorgen einige von ihnen für Wohlstand und volle Gemeindekassen.
Trittbrettfahrer gibt es innerhalb und außerhalb der KLP. Hochwertige Handtaschen, eine temporäre Ausstellung, Kaffee und Kuchen - das könnte es alles auch innerhalb der Landpartie geben. Die Macher hatten sich aber anders entschieden. Vorteil: Weniger Kosten, weniger Diskussionen mit der KLP. Nachteil: weniger Besucher wegen fehlender Werbung im Reisebegleiter.
Da wäre es doch eine Idee, Leerseiten im KLP-Reisebegleiter als teure Werbeflächen für Trittbrettfahrer verkaufen? Werbeagenturen, Designer und Gestalter in der Region - und letztendlich auch die KLP-Organisation - würden sich doch über ein paar Euros mehr sicher freuen.
Kaffee und Kuchen mit und ohne BIO
Ein Waffelstand im Bushäuschen, wo weder Gesundheitsamt, Landkreis oder Busgesellschaft zugestimmt haben, keine Kinder, die sich Taschengeld verdienen, sondern Frauen, die Schwarzgeld machen. Klar, das sind Trittbrettfahrer. (Denn Schwarzgeld gibt es bei der KLP garantiert nicht.)
Doch auch an so manchem offiziellen KLP-Punkt fallen ganz andere, sogenannte BIO-Trittbrettfahrer auf. BIO-Kaffee wird groß angepriesen, doch bei der Milch und den Zutaten für den Kuchen hört es schnell auf. Da wird die Discounter H-Milch gerne in die handgetöpferte Milchkanne geschüttet und mit entsprechendem Wohlfühl-KLP-Ambiente angeboten. Klar, es stand nicht Bio dran ...
NOTKUNST und Trödel
Sind die Esoteriker, die auf dem ein oder anderen KLP-Punkt Seelenheil versprechen nicht ebenso Trittbrettfahrer wie die Zeugen Jehovas, die Gleiches auf dem Dannenberger Marktplatz tun? Vielleicht. Und was ist mit den unzähligen Haus und Hofflohmärkten - die auch außerhalb der KLP stattfinden? Stören sie? Oder integrieren sie sich in den Kitsch und Ramsch, der auch bei Ausstellern zu finden ist? Ist das Kunst oder kann das weg? Die Frage muss erlaubt sein - eine schöne Antwort für gewollte (aber nicht gekonnte) Kunst könnte "NOTKUNST" sein.Alles andere als Notkunst, nämlich erstklassige Kunst haben Trittbrettfahrer in einem landkreisweit bekannten Rundling gezeigt. Eine Galerie, die nach eigenen Angaben an den Bedingungen der KLP scheiterte.
Von den Ursprüngen der Landpartie ist außer obligatorischen Infotischen an vielen Orten leider wenig geblieben. Wissen eigentlich alle externen Aussteller, dass die Castoren nicht im Salzstock stehen und was wunde.punkte im Wendland waren? Wo ist der Unterschied der KLP zu den unzähligen Kunst-, Kultur- und Kunsthandwerkermärkten in der Republik?
Nicht nur Trittbrettfahrer, sondern auch die KLP gefährdet sich selber, wenn sie beliebig und austauschbar wird.
