Eins ihrer Themen ist der Atomwiderstand, ihr liebstes künstlerisches Mittel: „Kommunikationsguerilla“. Aus alten Ölschinken und Zeitungsausschnitten entstehen die Collagen von Susanne Klingenberg, die vielen als Aktivistin im Kulturverein Raum2 in Neu Tramm bekannt ist. Bis zum 1. August 2017 zeigt sie eine Auswahl ihrer Arbeiten im Kreishaus Lüchow. Neben älteren werden auch neue Arbeiten zu sehen sein.
Für ihre Collagen greift Susanne Klingenberg auf bekannte Sujets unter anderem aus dem Bereich der romantischen Landschafts- und Portaitmalerei zurück, die mittels kitschiger Goldrahmen noch überhöht werden. Sie fügt teils winzige Details ein – und löst damit beim Betrachter Irritation aus. Das Erwartbare wird mit dem Unerwartbaren, Unpassenden kombiniert: „Durch das Verfremden bekannter Motive versuche ich die selbstverständlichen Wahrnehmungsmuster der Realität durcheinander zu bringen, um neue Perspektiven auf wirtschaftliche und politische Themen zu eröffnen“, erklärt Susanne Klingenberg, „ich möchte den Betrachter anregen, etablierte Kommunikationsstrukturen zu durchbrechen und zu überdenken, wem er was glaubt, und warum.“
Ihre Collagen spiegeln gesellschaftliche Themen wider, bei denen die Verwandlung von ländlichem und urbanem Raum im Mittelpunkt steht: Atomfässer im deutschen Eichenwald, Hochhäuser in der idyllischen Heidelandschaft und Sperrmüll im Bergsee – Fingerzeige auf Eingriffe des Menschen in die Natur und deren Folgen. „Meine Allegorien spiegeln politische Stimmungen, die aktuell nicht nur im Wendland zu spüren sind. Und obwohl ich die „Finger in die Wunden unserer Wertegemeinschaft lege“, so Klingenberg, „erkennt der Betrachter doch immer wieder meinen persönlichen Humor in den Bildern.“
Die Ausstellung der Reihe „KuK – Kunst und Kultur im Kreishaus“ ist Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 16 Uhr und Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr zu sehen.
Der Eintritt ist frei.