In welcher Form wird an die Verbrechen des Balkankriegs erinnert: über eigens errichtete Gedenkorte oder indem bereits vorher bestehende Denkmale ergänzt oder umgewidmet werden? Woran wird nicht erinnert?
Eine Fotoausstellung des Centre for Nonviolent Action (CNA) in Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) ist auf Initiative der KURVE Wustrow vom 18. Juni (Eröffnung um 15 Uhr) bis 27. Juli 2018 im Kreishaus Lüchow zu sehen. Sie zeigt Orte der Erinnerung und des Leids des Balkankrieges von 1991 bis 1995 – teils sind diese Orte mit Denkmälern bestückt, teils nicht.
Die rund 50 Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Ausstellung entstanden im Rahmen eines dreieinhalbjährigen Dokumentationsprojekt, in dessen Mittelpunkt das CNA-Team die folgenden Fragen zu beantworten suchte: Welchen Zweck erfüllen die vorgefundenen Denkmäler? Was sagen sie aus? Wie stark warnen sie und wie stark drohen sie? Inwiefern tragen sie zur Versöhnung und konstruktiven Aufarbeitung der Vergangenheit bei?
Eine These der Ausstellungsmacher lautet: Die aktuell gängige Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik sorgt für eine Atmosphäre anhaltenden Krieges. Das Projekt soll zur Friedensarbeit beitragen. Die Ausstellungsfotos sollen einen Dialog fördern und die gegenwärtig dominierenden Modelle des gemeinsamen Erinnerns kritisch in den Blick nehmen.
Die Ausstellung der Reihe "KuK 2018 – Kunst und Kultur im Kreishaus" steht BesucherInnen von Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 16 Uhr und am Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr offen.
Der Eintritt ist frei.
Foto/CNA, Sarajevo: Denkmal für gefallene Soldaten und Zivilisten in Crkvine