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Warnung vor russischen Schockanrufen

Die bundesweite Serie "russischer Schockanrufe" geht auch in der Region weiter. Ziel sind vor allem russische Mitbürger, die mit Katastrophen-Nachrichten dazu gebracht werden sollen, schnell Bargeld auszuhändigen. Zur Warnung gab die Polizei jetzt auch einen Flyer in kyrillischer Sprache heraus.

Es trifft vor allem russische Mitbürger: in einem Telefonat wird ihnen mitgeteilt, dass ein Kind einen Unfall hatte und dringend Geld für die Operation benötigt würde oder dass ein Angehöriger verhaftet würde, wenn nicht sofort Geld für die Kaution bereit gestellt würde.

In mehreren Fällen reagierten die Angerufenen richtig, beendeten das Gespräch, sprachen mit Verwandten und wandten sich an die Polizei.

Opfer der Variante des sog. Enkeltricks werden zumeist ältere Menschen russischer Herkunft. Die Masche der Betrüger ist dabei nahezu immer dieselbe. In einem Anruf schildert ein unbekannter Mann u. a. auch in russischer Sprache dem potentiellen Opfer, dass der Enkel (oder ein anderer Verwandter) einen Unfall gehabt habe und für die weitere Behandlung im Krankenhaus dringend Bargeld benötigt. In einer anderen Variante wird dem Opfer vorgegaukelt, der Sohn hätte einen Unfall verursacht, bei dem ein Kind schwer verletzt worden sei. Zur Begleichung der anfallenden Kosten müssten mehrere tausend Euro Bargeld an einen Rechtsanwalt gezahlt werden, ansonsten würde die Polizei den Sohn verhaften. Durch den Inhalt eines derartigen Telefonates in einen psychischen Ausnahmezustand versetzt, vergessen Angerufene oftmals leider alle vorher gehörten Warnungen und zahlen das verlangte Geld.

Die Polizei rät insbesondere Mitbürgern und Mitbürgerinnen russischer Herkunft zu ganz besonderer Vorsicht und empfiehlt: Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie nicht auf die Forderungen ein. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Überprüfen Sie den Wahrheitsgehalt des Anrufes, geben Sie keine Details zu ihren finanziellen Verhältnissen bekannt und stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der richtige Verwandte beantworten kann! Notieren Sie sich (wenn vorhanden) die auf Ihrem Telefon angezeigte Nummer des Anrufers. Notieren Sie sich auch die vom Anrufer genannte Nummer, wenn Sie zu einem Rückruf aufgefordert werden. Rufen Sie aber nicht zurück!

Prägen Sie sich möglichst Stimme und sprachliche Besonderheiten des Anrufers ein. Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen! Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. Informieren Sie auch dann die Polizei, wenn Sie bereits Opfer dieser Betrugsmasche geworden sind!

Ergänzend hierzu wendet sich die Polizei mit einem Warnhinweis in kyrillischer Schrift  gezielt an ältere, aus den Russischen Föderationen ausgesiedelte Menschen.

Bitte an deutsch sprechende Nachbarn: Falls Sie russische sprechende Mitbürger in Ihrer Umgebung haben, informieren Sie sie bitte über die kursierenden Betrugsversuche per Telefon und geben ihnen gegebenenfalls das Faltblatt in russischer Sprache.





2013-11-06 ; von pm (autor), Polizei Lüneburg (autor), auf lokales

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