Es war richtig, dass Lüchow-Dannenbergs Landrat Jürgen Schulz und sein Lüneburger Amtskollege Manfred Nahrstedt angesichts der Hochwasserlage früh den Katastrophenalarm ausgerufen haben. Das betonte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) während der Sitzung des Landtages in der vergangenen Woche.
Durch das rechtzeitige Feststellen des Katastrophenfalls sei die Grundlage für vorausschauende und systematisch angelegte Schutzmaßnahmen gelegt worden, unterstrich der Regierungschef.
In einer Regierungserklärung zum Hochwasser würdigte Weil das Engagement der rund 10 000 Helferinnen und Helfer, die in Niedersachsen im Einsatz waren. Ihnen sei es wesentlich zu verdanken, dass das Land „mit einem Blauen Auge davon gekommen“ sei. „Seienwir dankbar dafür, in einem Land zu leben, das eineWelle der Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit mit fachkundiger Organisation und Vorbereitung verbinden kann“, sagte der Ministerpräsident. Niedersachsen habe sich in den Tagen des Hochwassers von seiner allerbesten Seite gezeigt.
Wenn Niedersachsen das Hochwasser relativ glimpflich überstanden habe, so zeige dies auch den Erfolg der Anstrengungen, die mit hohem finanziellen Aufwand für den Hochwasserschutz seit der Katastrophe des Jahres 2002 geleistet wurden. Die Schutzanlagen in Hitzacker seien ein „Symbol für diese vielfältigen Maßnahmen“, erklärte der Ministerpräsident.
Bei seinen Besuchen im Hochwassergebiet, so Weil, habe es ihn beeindruckt, vor den schützenden Bauten zu stehen „und zu wissen, dass sich unmittelbar dahinter gewaltige Wassermassen mit einer zerstörerischen Wirkung befinden“. Dank gelte allen, die für solch erkennbar erfolgreichen Hochwasserschutz verantwortlich sind - auf der Bundes-, der Landes- und der kommunalen Ebene.
Für Flutgeschädigte gibt es ein Soforthilfe-Programm. Rund 40 Millionen Euro sind dafür veranschlagt worden, die je zur Hälfte aus der Bundes- und Landeskasse kommen sollen. „Wir wollen eine schnelle und unbürokratische Hilfe leisten“, unterstrich der Regierungschef. Ansprechpartner für die Betroffenen sind die Kommunen, in Lüchow-Dannenberg die Kreisverwaltung. Informationen zum Hilfsfonds gibt es dort unter der Telefonnummer (0 58 41) 120 241. Hagen Jung
Foto: Ministerpräsident Stephan Weil (links) und Landrat Jürgen Schulz informierten sich über die Hochwasser-Schutzanlagen. Foto: Björn Vogt