Mit drei Kurzfilmen und drei (Kurz)Dokumentationen startet am Freitag das Kurzfilmfestival "wendland-shorts" im Herrenhaus Salderatzen.
Mit den Kurzfilmen "Blind Audition", "WatuWote - All of us" und "Zahltag" eröffnen am Freitag Abend (19.30 Uhr) die "wendland-shorts" im Herrenhaus Salderatzen.
Die drei Filme können unterschiedlicher nicht sein. Während Andreas Kessler in "Blind Audition" aufzeigt, wie direkte Konkurrenz auch die innigste Beziehung erschüttern kann, erzählt Katja Benrath in "Watu Wote - All of us" eine wahre Geschichte aus Kenia, die Hoffnung gibt, dass Menschlichkeit auch dann möglich ist, wenn es um Leben und Tod geht. "Zahltag" wiederum ist ein schräger Krimi über einen Rettungssanitäter, der durch seinen Deal mit zwei Ganoven in eine vertrackte Situation gerät.
Nach den drei im Wettbewerb laufenden "Shorts" zeigen die Wendland Shorts ab 21.30 Uhr drei (Kurz)Dokumentationen: "Dann muss es ja ein, was weiß ich, was Gutes geben", "Find fix finish", "MEIN VATER UND ICH ". In "Find fix finish" geben die Filmemacher Sylvain Cruiziat & Mila Zhluktenko einen expliziten Einblick in die Mittel der Überwachung und die Erfahrungen, die dabei gemacht werden. Was für manche nach einfachen Aufnahmen aus der Vogelperspektive aussieht, öffnet anderen auf erschreckende Art die Augen über die Möglichkeiten der Überwachung. Kürzlich erst gewannen die beiden den Publikumspreis für Kurzfilme auf der Documenta Madrid.
ÜBERBLICK KURZFILME
"Blind Audition" - Andreas Kessler
Ari und Ron sind Violinisten und seit einigen Jahren
ein Paar. Als beide die Endauswahl für die Solostelle eines Orchesters
erreichen, geraten sie in direkte Konkurrenz. Ihr gegenseitiges
Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt, als Ron ein verlockendes
Angebot erhält
Andreas
Kessler: Bereits mit 14 Jahren begann Kessler, eigene Kurzfilme zu drehen. Seitdem entstanden jährlich
zahlreiche Kurz- und Experimentalfilme, die zunehmend auf Festivals
gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet wurden. Parallel absolvierte Andreas Kessler verschiedene Praktika u. a. beim ZDF, beim Münchner Tatort als 2. Regieassistent,
bei den Berliner Philharmonikern und bei Kordes & Kordes Film GmbH.
Seit WS2014 studiert Andreas Kessler szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg.
"Watu Wote - All of us" - Katja Benrath
Seit Jahrzehnten wird Kenia von Terroranschlägen der islamischen
Al-Shabaab erschüttert. Zwischen Christen und Muslimen wachsen Angst und
Misstrauen. Bis im Dezember 2015 den Passagieren eines Reisebusses ein
beispielloses Zeugnis der Menschlichkeit gelingt: die im Bus sitzenden Muslime verraten ihre christlichen Mitfahrer nicht an die Terroristen und retten so ihre Leben. Filmemacherin Katja Benrath erzählt diese wahre Geschichte mit "Demut" wie sie in ihrem Regiestatement schreibt. "Die intensive Arbeit miteinander ist mir ein Zeichen geworden, wie gut es trotz vieler Hürden und Barrieren gehen kann.! Gemeinsam.! Zugewandt.!", so Katja Benrath.
Katja Benrath: Nach einem Theaterstudium entschied sich Benrath für das Filme machen - und das Spielen im Film. Ihre ersten Kurzfilme (“Puppenspiel“, „Im Himmel kotzt man nicht” & “Tilda“) liefen und laufen erfolgreich auf internationalen Festivals. Innerhalb ihres Studiums auf der Hamburg Media School entstand nach „Schwimmstunde“ und „Wo warst Du“ nun ihr Abschlussfilm „Watu Wote“, in dem sie sich das erste Mal an eine wahre Geschichte wagt.
" Zahltag" - Felix KempterUm seine Schulden zu begleichen lässt sich Sanitäter Mike darauf ein, seinen Rettungswagen „für eine Stunde“ zwei Ganoven zur Verfügung zu stellen. Doch die Dinge laufen aus dem Ruder und Mike wird urplötzlich in einen raffinierten Raubüberfall verstrickt…
Felix Kempter wuchs in New York und Bad Tölz (Bayern) auf. Nach dem Abitur absolvierte er unter anderem eine Ausbildung zum Rettungssanitäter, bevor er an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) studierte. Unter seiner Regie entstanden zahlreiche Kurzfilme und Beiträge für das Fernsehen. 2013 gründete er gemeinsam mit Alexander Krötsch die Produktionsfirma SCHÖNE NEUE FILME und ist seitdem auch als Produzent tätig.
Alle drei Kurzfilme laufen im Wettbewerb um den "Goldenen Storch". In der Jury sitzen in diesem Jahr Henning Kunze (Nordmedia Filmförderung), Nina Klamroth (WDR Redakteurin), Anna Fantl (NRW Filmförderung), Max Zähle (Regisseur/ Studentischer Oscar-Preisträger) Kathrin Bessert (u.a. Festivalleitung Lünen)
Foto / schöne neue filme: Standbild aus dem Kurzfilm "Zahltag"