7 Tage in Havanna ist eine Momentaufnahme - aus der Sicht der 7 Regisseure Benicio del Toro, Pablo Trapero, Julio Medem, Elia Suleiman, Gaspar Noé, Juan Carlos Tabío und Laurent Centet. Sie entführen den Zuschauer mit ihren lebendigen Geschichten in das Abenteuer Havanna.
"In 7 Tage in Havanna lebt der
unnachahmliche Rhythmus dieser Stadt auf, die leise Melancholie, das
Rauschen des nahen Meeres, die Musik und der Tanz, die stets durch
die romantisch verfallenen Gassen schwingen und diese
Sehnsuchtsmomente in 7 packenden Episoden vereinen", so die Beschreibung des Filmverleihs über den Episodenfilm.
INHALT
Da ist zum Beispiel Teddy Atkins, ein junger Tourist aus den USA, der in „el Yuma“ zum ersten Mal nach Havanna kommt. Ein Taxifahrer zeigt ihm das unkonventionelle Havanna.
In „Jam Session“ reist ein bekannter Filmregisseur nach Kuba, um einen Preis für sein bisheriges Werk entgegenzunehmen. Doch das Nachtleben und sein Chauffeur, ein begnadeter Trompeter, interessieren ihn weitaus mehr als die ruhmreiche Auszeichnung.
Oder „Tagebuch eines Neuankömmlings“: Elia Suleiman ist soeben in Havanna eingetroffen, wo er ein Treffen mit dem Präsidenten haben soll. Die Zeit des Wartens verbringt er mit einem Spaziergang durch die Straßen der Stadt oder lauscht gebannt den Reden Fidel Castros im Fernsehen. Doch was er bei seinen Streifzügen auch sieht, stets scheint ein undurchdringlicher Schleier der Fremdheit zwischen ihm und seiner Umgebung zu liegen.So wird über jeden Tag der Woche eine andere Geschichte erzählt, die verschiedene Facetten der prickelnden Stadt zwischen Melancholie und karibischem Rhythmus vorstellen.
KRITIK
tagesspiegel.de: ... Glücksucherträume: So unmerklich reist es sich, von Haltestelle zu Haltestelle, immer tiefer in ein anderes, eigentliches Havanna hinein. In die lärmende Telenovela des Alltags, wie sie der Kubaner Juan Carlos Tabío mit eher schmalem Nachgeschmack in „Bittersüß“ anrichtet, oder auch in die Santería, jene afrokubanische Religion, für die der Katholizismus nur ein Deckmäntelchen ist wie für die Voodoo-Welt auf Haiti oder den brasilianischen Candomblé.
Laurent Cantet, der große französische Regisseur, kommt diesem Kosmos bescheiden und beiläufig nahe, indem er ein burleskes Geschehen, dessen Zufallszeuge er wurde, einfach mit dessen eigenen Laien-Helden nachverfilmt: Eine resolute Alte will der Flussgöttin Ochún zu Ehren mal eben einen prächtigen Brunnen in ihrer Kammer bauen, und alle Nachbarn bauen begeistert mit. ... zur ganzen Kritik!
welt.de ... Ein Metropole zwischen Tortenbacken und Bauarbeiten: Suleimans Kurzfilm ist ein Lichtblick in einem Reigen stereotyper Karibik-Anekdoten und hat etwas von der ebenso ruhigen wie absurden Atmosphäre der beiden besten Havanna-Filme, Tómas Gutierrez Aleas' "Erinnerungen an die Unterentwicklung" aus dem Jahre 1968 und "Suite Habana" von Fernando Perez aus dem Jahre 2003. ... zur ganzen Kritik!
kulturradio.de ... 7 Tage in Havanna ist ein Kaleidoskop einer einmaligen Stadt, deren maroden Charme und unverwüstliche Lebenslust diese Filme in je 15 Minuten einfangen, ohne dabei gängige Klischees zu bedienen. Und wenn doch einmal, dann, wie der berühmte kubanische Schriftsteller Leonardo Padura (verantwortlicher Drehbuchautor für vier Episoden) sagt: "Weil diese Stereotypen Teil der Realität sind" zur ganzen Kritik!
"7 Tage in Havanna" läuft am Montag, dem 2. Dezember um 20.45 Uhr im Wendland-Kino in Lüchow.