Was tun, wenn eine alte Dame mit ihrem Wohnbus die Auffahrt blockiert? Da helfen nur zwei Dinge: wegscheuchen - oder Freundschaft schließen. In "The Lady in the Van" wird ein widerwillig gewährter Gefallen zu einer innigen Freundschaft.
Die obdachlose Miss Shepherd lebt in einem kleinen Van, in dem sie von Ort zu Ort zieht. Eines Tages gibt ihr Auto den Geist auf und sie landet in der Auffahrt von Alan Bennett. Er gestattet ihr widerwillig, ihren Bus in seiner Auffahrt zu parken - was letztendlich zu einem 15-jährigen Dauerzustand wird. Irgendwann gibt Bennett seinen Widerstand auf und es entwickelt sich eine intensive Freundschaft - allerdings mit Höhen und Tiefen. Die „Lady“ ist nämlich alles andere als einfach: Sie schleppt tütenweise Müll an, riecht streng und zeigt sich äußerst undankbar.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Alan
Bennett, in dessen Londoner Auffahrt Miss Shepherd 15 Jahre wohnen
blieb. Alan Bennett adaptierte für diese Komödie sein erfolgreiches
Theaterstück, das auf seinen Memoiren beruht.
Der Film wurde in der Straße und dem Haus gefilmt, in denen Bennett und Miss Shepherd jahrelang lebten . Schon in dem Theaterstück spielte Maggie Smith die Hauptrolle.
KRITIKEN
deutschlandradiokultur.de: ... Wenn zwei Welten aufeinander prallen ... Im Laufe der Jahre entsteht eine merkwürdige (Ver-)Bindung zwischen den
höchst ungleichen Personen, dem Intellektuellen Alan und der keineswegs
schlichten Mary, deren Vergangenheit den Schriftsteller immer mehr
interessiert. Es ist ein geradezu köstlicher Part für den großartigen
Maggie-Smith-"Kontrahenten" und Mary-Shepherd-Chronisten Alex Jennings
als Alan Bennett. Für die 81-jährige Maggie Smith ist ihre Lady im
maroden Transporter ein brillanter Alters-Triumph! ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
focus.de: ... Ungewöhnliche Freundschaft ... Der gebrechlichen, spröden, von Schuld und Erinnerungen gejagten alten Frau verleiht Maggie Smith, die zweifache Oscar-Preisträgerin eine anrührende Würde, die ihr zu Recht eine Nominierung für den britischen Filmpreis einbrachte. Miss Shepherd will kein Mitleid, sondern Mitmenschlichkeit, und dankbar sein will sie dafür schon gar nicht.
Maggie Smith ist
außerdem eine Art britisches Nationalheiligtum, genau wie
Schriftsteller Alan Bennett. Kein Wunder, dass die Kritiker auf der
Insel den Film - mit kleinen Abstrichen - mochten. Und das zu
Recht: „The Lady in the Van“ ist eine Komödie, die das Herz auf angenehm
unsentimentale Weise wärmt. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
tagesspiegel.de: ... Wahre Geschichte über mysteriöse Londoner Lady ... Bei so viel comic relief hätten Bennett und Hytner getrost ein
bisschen mehr riskieren können. Die wahre Miss Shepherd hielt sich für
die bessere Eiserne Lady, gründete ihre eigene Partei, verbreitete
ultrarechte Parolen und machte sich Sorgen, dass sie, wenn sie Thatcher
erst mal abgelöst habe, von der Downing Street aus regieren müsse und
nicht mehr aus ihrem Van. Als Stephen Frears von der Verfilmung hörte,
soll er gesagt haben, das sei etwa so, als drehe man ein Biopic über
Goebbels. Miss Shepherd im Film veranstaltet hingegen nur harmlosen
patriotischen Firlefanz. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.