Fritz Pothmer - einer von Vieren / einer von Vielen

"Der Erfolg ist das Signal - wir konnten nicht davon ausgehen, dass der Castor Zug umdreht und wieder zurück fährt."

Sagt Fritz Pothmer, 27 Jahre alt, Bio-landwirt aus Teichlosen. Dort bewirtschaftet er mit seinem Vater den Familienbetrieb. 200 ha Anbaufläche, 70 Kühe, eine Biogasanlage. Der Betrieb wird von Generation zu Generation weiter gegeben. Genauso der Anti Atom Widerstand, dieser ist bereits in der vierten Generation angekommen, sagt der Vater - Heinrich Pothmer:

"Als wir angefangen haben ist mein Vater noch mit mir gefahren. Und Fritz haben wir im Kinderwagen mit zur Demo genommen. Und bald wird er den Kinderwagen schieben."

1979 ist Heinrich Pothmer mit dem Trecker nach Hannover aufgebrochen, um dort zu protestieren. Es war der große Treck - zwei Jahre nachdem Gorleben zum nationalen Entsorgungszentrum erklärt worden war. 30 Jahre später gab es wieder einen Trecker Treck – diesmal nach Berlin – Im Sommer 2009 stehen Heinrich und Fritz Pothmer zusammen auf der Bühne vor bis zu 100.000 Atomkraftgegnern.

"Mittlerweile ist eine neue Generation heran gewachsen, eine Generation die Mut macht, die Generation unserer Kinder."

Seit 1977 gibt es die bäuerliche Notgemeinschaft. Generationen treffen sich im Protest wieder. Ihre gemeinsame Überzeugung: dass Gorleben als Endlager ungeeignet ist. Vor 5 oder 6 Jahren, waren Heinrich und Fritz Pothmer zusammen auf der Strasse angekettet.

"Dass war in Gusborn, vor 5 oder 6 Jahren – das war noch eine Pyramide der ersten Generation"

Eigentlich wollen sie das gar nicht, wollen einfach nur wirtschaften. Immer wieder betont Fritz, dass die Trecker zum Ackern und nicht zum protestieren da sind, aber es ist nötig - immer und immer wieder zu Protestieren, sagt er: "Wir sind Konservativ, das Wort hat ja verschiedene Bedeutungen, wir sind wertkonservativ – wir wollen unsere Umwelt - unsere Grundlage zum Leben erhalten."

Er blickt über den Bauernhof, hinaus auf die Felder und Wiesen. Sollte in Gorleben etwas passieren, dann können wir hier nicht mehr leben, wir können hier nicht weg, wir haben hier unser Land, sagt der junge Landwirt. Er glaubt nicht an den Schwarz gelben Atomausstieg.

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