Lars van Trier ist dafür bekannt, dass er gerne mal provoziert. Sein neuester Film "Nymph()maniac 1" ist jedoch "kein Porno, sondern eine wilde, intellektuelle, psychologische, kulturelle Diskussion über Sex ohne Liebe". (Abendzeitung München) . Seit Donnerstag im Lüneburger Scala Kino.
Die Geschichte: Der Junggeselle Seligman findet eine halb bewusstlose, zusammengeschlagene Frau namens Joe. Er nimmt sich ihrer an und pflegt die Schwerverletzte. Als sie wieder zu sich kommt, fragt er sie, was geschehen ist. Joe fängt an, ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen, ohne Scheu vor dem Fremden zu haben. Eingeteilt in acht Kapitel erzählt sie ihr Leben. Die eigene Lebensdiagnose als Nymphomanin ist geprägt von vielen Facetten und erotischen Erlebnissen. Die mit Anekdoten gespickten Geschichten zeugen von ihren tief verborgenen Emotionen und Bedürfnissen.
Insgesamt ist "Nymph()maniac" vier Stunden lang. Lars van Trier teilte das Opus in zwei Teile. Der erste (knapp zweistündige) Part wurde Ende Dezember 2013 in Kopenhagen vorgestellt. Der zweite Teil startet am 3. April in Deutschland.
KRITIKEN:
sueddeutsche.de: ... vergesst die Liebe! ... Er (Lars van Trier) will provozieren, ihn treibt die Hoffnung auf einen Schock, der wie
eine Injektion klarsten Verstandes wirkt und von allem, was Illusion und
Sentimentalität ist, nur das Konkrete übrig lässt. Und er provoziert
mit einer Gründlichkeit, dass das Begehren und der Gegenstand des
Begehrens umso weiter auseinandertreten, je weiter es auf das Ende des
Films zugeht. Zum Schluss muss es als ganz und gar ungewiss erscheinen,
ob die beiden Seiten eines Gefühls, das viele Menschen für das Innigste
und Beste halten, dessen sie überhaupt gewahr werden können, je etwas
miteinander zu tun hatten. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
huffingtonpost.de: ... Sex als kosmischer Scherz auf Kosten der Menschen ... (Kritiken-Sammlung: ... Tim Robey von der britischen Zeitung The Telegraph
gibt dem Film vier von fünf Sternen. Man könne den Film ansehen und
"anschließend vierzehn Stunden diskutieren - ob Sex für von Trier nun
ein ewiges Mysterium des Menschen oder vielleicht ein Scherz auf unsere
Kosten ist, den sich das Universum mit uns erlaubt", schreibt Robey. Die
Antwort? Müssen Sie wohl selbst finden. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
Abendzeitung München: .... Maxima Culpa und Vulva ... Lars von Trier beschreibt diese Abweichungen von bürgerlicher Romantik als Folge von Verzweiflung: „Meine Sünde ist, ich erwarte von jedem Sonnenuntergang mehr als andere“, sagt Joe. Enttäuscht versucht sie durch größere Härte etwas zu spüren. Dass „Nymphomaniac“ in zwei Teilen zu je zwei Stunden ins Kino kommt, ist absurd. Denn die gesamten vier Stunden sind nie langweilig und sie ergeben wirklich erst zusammen einen irrwitzigen, radikal-gespannten Bogen. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
"Nymph()maniac" läuft seit Donnerstag, 27. Februar im Scala-Kino in Lüneburg außer Sonntag jeweils um 21.00 Uhr.