"Inside Llewyn Davis" ist kein Film über den jungen Bob Dylan, aber vielleicht über einen der unzähligen Folksänger, die damals vor oder neben Dylan aufgetreten sind - und niemals berühmt wurden.
Der neue Coen-Film erzählt gewohnt lässig und urkomisch die (traurige) Geschichte des fiktiven Folksängers LLewyn Davis und sein permanentes Scheitern. Ebenso erfolglos wie der "Dude" aus "The big Lebowski" stolpert Davis durchs Leben. Ein faszinierend skurriler Trip durch die Folk-Szene im New York der 60er Jahre.
Was macht ein erfolgloser New Yorker Musiker ohne ein
Zuhause? Was passiert, wenn er fast jede Nacht auf einer anderen Couch
schläft und dabei mal die Frau eines Freundes schwängert und mal die
geliebte Katze eines anderen aussperrt? Und was, wenn er diese Katze
dann einfach nicht mehr los wird? Llewyn Davis (Oscar Isaac) lebt für
die Folkmusik, doch der große Durchbruch lässt auf sich warten.
Während
sich in den Clubs von Greenwich Village aufstrebende Musiker die Klinke
in die Hand geben, pendelt Llewyn zwischen kleinen Gigs und
Songaufnahmen. Nacht für Nacht sucht er einen neuen Platz zum Schlafen
und landet dann meist bei befreundeten Musikern wie Jim (Justin
Timberlake) und Jean (Carey Mulligan), mit denen ihn mehr als eine
oberflächliche Freundschaft verbindet. Doch Llewyn kann seine Gefühle
nur in der Musik und nicht im echten Leben äußern, und so lässt er sich
weitertreiben – von New York bis Chicago und wieder zurück, ganz wie die
Figuren in den Folksongs.
Joel & Ethan Coen, die das Drehbuch schrieben
und Regie führten, haben nun wieder in ihrer Heimatstadt New York
gedreht und folgen mit INSIDE LLEWYN DAVIS ihrer lange gehegten
musikalischen Leidenschaft, die sie einmal mehr mit Erfolgsproduzent T
Bone Burnett („O Brother, Where Art Thou“) zusammenbringt. Mit
Unterstützung von Marcus Mumford, Sänger und Songwriter einer der
aktuell angesagtesten britischen Bands, „Mumford & Sons“, entstand
ein Soundtrack, der auf geniale Art und Weise moderne und klassische
Musiktraditionen verbindet.
KRITIKEN
zeit.de: ... So wollen wir scheitern ... Inside Llewyn Davis ist ein in jeder Hinsicht gelungener Film: ein runder Plot (was nicht nur an der Katze liegt); eine gekonnte Inszenierung; ein herausragender Hauptdarsteller; eine herausragende Nebenfigur; tausend versteckte Hinweise für die vielen Dylan- und Folk-Fans; viel Coen-Humor, für alle, die ihn lieben; und ausreichend Stoff zum Nachdenken in Zeiten, in denen Scheitern zum sozialen Ausschluss führt. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
spiegel.de: ... Der Anti-Dylan ... Mit Bob Dylan explodierte Anfang der Sechziger die New Yorker Folkszene. Weiß jeder. Wie langweilig, dachten Joel und Ethan Coen und drehten einen Film über einen der vielen erfolglosen Folkmusiker, die Dylan den Boden bereiteten. Ein klassischer Coen-Stoff. Und hinreißendes Kino. .... hier! gehts zur ganzen Kritik.
moviepilot.de: ... Ein wunderschöner, herzlicher, zuweilen urkomischer, aber nie zynischer
oder maliziöser Film. Ja, auch die Coens lieben ihren Llewyn. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
"Inside Llewyn Davis" läuft am 28. Mai um 20.15 Uhr im Filmpalast Salzwedel