Während die einen den neuesten Film von Katherine Bigelow als die "übliche Ami-Propaganda" abtun und ihn wegen seiner ausgedehnten Folterszenen kritisieren, halten Andere "Zero Dark Thirty" für ein äußerst mutiges Werk, das die ominösen Methoden, die zur Ergreifung Osama Bin Ladens führten, schonungslos seziert.
Da sich die Filmkritiker über Qualität und politische Ausrichtung von "Zero Dark Thirty" ziemlich uneins sind, hilft wohl nichts anderes, als sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.
INHALT:
Die Jagd nach Osama bin Laden hielt die Welt mehr als ein Jahrzehnt lang
in Atem. Am Ende spürte ein kleines Team von CIA und Navy SEALs den
meistgesuchten Terroristen auf. Jeder Aspekt dieser Untersuchung war
geheim. Einige Details sind inzwischen veröffentlicht, die
entscheidenden Aspekte der Operation werden jedoch erstmals in diesem
Film enthüllt.
KRITIKEN:
zeit.de: Zero Dark Thirty, der gerade in Deutschland anläuft, ist ein amerikanisches Täterporträt.
Kathryn Bigelows Nacherzählung der Jagd auf bin Laden ist an die amerikanische Nation adressiert. Zero Dark Thirty geht um Folter und die Frage, wem die Ergreifung bin Ladens zuzuschreiben – oder zu verdanken – ist. ....
Die Ambivalenz der Täter herzustellen, ist eine dramaturgische Leistung von Zero Dark Thirty.
Sie macht uns die Polster der Kinosessel ungemütlich. Diese Ambivalenz
ist allerdings auch das große Problem des Films. Denn sie funktioniert
nur aufgrund der fehlenden Opferperspektive. ...
mehr!
mehr!
sueddeutsche.de: In Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" foltern US-Agenten Gefangene. Seit Wochen wird über die Art der Darstellung gestritten. Wie CIA-Offizielle den Film bewerten. ...Was die drei CIA-Männer an Bigelows Film störte, war weniger, dass darin gewaltsame Verhöre gezeigt werden. Stattdessen missfiel ihnen die Art der Darstellung. Die Geheimdienstler fühlten sich durch all das Blut und Urin, die Schläge, die Wasserkanister und Folterkisten, so könnte man sagen, falsch zitiert, zumindest aber missverstanden. So hätten die verhörenden Agenten zum Beispiel keineswegs nach Gutdünken draufhauen dürfen, versicherte Rizzo. Jeder Einsatz von Gewalt musste zuvor schriftlich beantragt, begründet und vom CIA-Direktor persönlich genehmigt werden. "Es lief immer so: Mama, darf ich?", sagte Rizzo. Das galt vor allem für die härteste Foltermethode, das Waterboarding, eine Art simuliertes Ertrinken. ... mehr!