"Vor der Morgenröte" erzählt episodisch aus dem Leben des
österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil. Auf dem Höhepunkt
seines weltweiten Ruhms wird er in die Emigration getrieben und
verzweifelt angesichts des Wissens um den Untergang Europas, den er
schon früh voraussieht.
"Vor der Morgenröte" ist die Geschichte eines Flüchtlings, die Geschichte vom Verlieren der alten und dem Suchen nach einer neuen Heimat.
Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York, Petrópolis sind vier Stationen im Exil von Stefan Zweig, die ihn trotz sicherer Zuflucht, gastfreundlicher Aufnahme und überwältigender tropischer Natur keinen Frieden finden lassen und ihm die Heimat nicht ersetzen können. Ein bildgewaltiger historischer Film über einen großen Künstler und dabei ein Film über die Zeit, in der Europa auf der Flucht war.
Stefan Zweig war zu seiner Zeit ein Starautor und gemeinsam mit
Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller. Bereits
1934 verließ Zweig seine Heimat Österreich, um ins Exil zu gehen aus
dem er nicht zurückkehrte.
In ihrem durchweg von den Kritikern hochgelobten Film zeigt Maria Schrader den weltberühmten Autor in
sechs Episoden seines Lebens – von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien
und der Teilnahme am P.E.N.-Kongress in Buenos Aires 1936 über den
Besuch New Yorks und seiner ersten Frau Friderike im Jahr 1941 bis zu
seinem Tod 1942 in Petrópolis. Dort schrieb Zweig sein wohl berühmtestes
Werk „Die Schachnovelle“.
KRITIKEN
spiegel.de: ... Sternstunde des deutschen Kinos ... "Vor der Morgenröte" ist zwar ein Historiendrama; aber ein dringliches,
aufwühlendes, völlig gegenwärtiges. Nicht zuletzt liegt das an der
Metaebene, mit der Schrader grandios spielt. Während eines Interviews
spricht Zweig in ihrem Film von seinen Hoffnungen für Europa und sagt:
"Ich glaube, dass Pässe und Grenzen eines Tages der Vergangenheit
angehören werden. Ich bezweifle allerdings, dass wir das noch erleben
werden." Es ist unmöglich, dabei nicht an die Flüchtenden der Gegenwart
zu denken und wie Europa ihnen heute begegnet. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
Zeit.de: ... Brandrodung der Seele ... Die erzählerischen Ellipsen, auch aufgrund der Zeitsprünge zwischen den
Episoden, zielen auf kein fertiges Bild von Stefan Zweig ab. Sein
Seelenleben bleibt immer äußerlich. Dieser Respekt vor dem Menschen
Zweig zeigt sich am besten in der eindrucksvollen Schlusseinstellung, in
der der Tod gegenwärtig ist, aber ins Off verbannt durch eine
Spiegelachse, die auch den filmischen Raum hinter der Kamera
miteinbezieht. Es ist eine virtuose Szene, ohne mit Virtuosität zu
protzen. Sie wirkt menschlich und bescheiden, wie das Werk Stefan
Zweigs. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
"Vor der Morgenröte" läuft am Montag, dem 22. 8. um 17.45 Uhr und um 20.15 Uhr im Filmpalast Salzwedel.