Das bundesweit einzigartige Pilotprojekt wird mit 15 Mio Euro vom Bundesforschungsministrium gefördert. Die fast ausgeschöpften Erdgasfelder in der Altmark bieten sich an, um Grundlagen, Probleme und deren Lösungen zu erforschen.
Die Energiekonzerne Vattenfall und GAZ de France wollen das klimaschädliche CO2 Gas über alte Erdgasförderanlagen in den Boden pressen. 3 mal 7 Quadratkilometer ist das alte Erdgasfördergebiet bei Maxdorf im Altmarkkreis groß. Dort können während der dreijährigen Pilot- und Erprobungsphase zwischen 80 und 100 Tausend Tonnen Kohlendioxid eingelagert werden.
Das Gas kommt aus einem Kohlekraftwerk in der Lausitz. Per LKW soll das gereinigte CO2 in die Altmark transportiert werden, eine extra Zufahrtstrasse zu der Pumpstation wird geplant. Täglich sollen 7 bis 9 Sattelschlepper rollen. Es geht aber nicht nur um die Lagerung von Kohlendioxid, sagt Mareike Huster von Vattenfall. Durch das Verpressen von CO2 im Boden könnten auch die Erdgasfördermengen in dem Gebiet gesteigert werden: „Wir haben nur noch wenig Druck da, sodass die Förderung zurück geht. Erhöhen wir den Druck im Boden können wir noch weiter Erdgas fördern.“
Bis zu 20 Milliarden Tonnen Erdgas könnten noch gefördert werden. Das entspricht einem Zeitraum von 10 bis 20 Jahren. Ohne das Verpressen von Kohlendioxid würde die Erdgasförderung in den kommenden 3 Jahren unrentabel werden.
Vor allem Anwohner schauen kritisch auf das Projekt. Sie wollen wissen, ob das Kohlendioxid sicher gelagert werden kann. Zahlreiche Messstationen sollen deswegen eingerichtet werden. Zur Zeit werden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt - danach müssen Betriebspläne genehmigt werden. Der erste Sattelschlepper mit CO2 könnte im kommenden Frühjahr nach Salzwedel rollen.
Das Video (Archiv), ein Gespräch mit Alfred Frischmut und Günter Schoresch vom Traditionsverein Erdöl-Erdgas, gibt einen Eindruck von der früheren Erdgasproduktion in der Altmark.