Die Filmauswahl der wendland shorts bietet auch dieses Jahr wieder viel Stoff der unterschiedlichsten Art. Zwischen sehr persönlichen Dramen und abstrusen Komödien ist alles dabei. Freitag gehts los.
Über 13 Filme nehmen dieses Jahr bei den wendland shorts am Wettbewerb um den Goldenen Storch teil. Mit dabei wieder Regisseure, die internationale Festivalerfahrung haben wie zum Beispiel Artjom Baranov. Mit seinem Film "PigHeart", der auch auf den wendland shorts gezeigt wird, gewann er auf dem European Independent Film Festival in Paris erst im April den Preis als Bester Regisseur.
In seinem Kurzfilm erzählt Baranov die hochdramatische Geschichte von Elli, die sich mit ihren 13 Jahren bereits mit einer Herztransplantation auseinandersetzen muss. Wenn sie nicht bald ein Spenderorgan bekommt, wird sie sterben. Doch da sie Veganerin ist, lehnt sie die Implantation eines Schweineherzen ab. Für sie soll kein Lebewesen sterben. Im Kinderhospiz soll sie lernen, was Sterben bedeutet ...
Persönliche Dramen, verstörende Konflikte - aber auch skurrile Geschichten
Sehr persönlich sind die Filme auch dieses Jahr wieder. Zwischen inneren Kämpfen wegen Krankheiten oder äußeren Herausforderungen, dramatischen Begebenheiten im zeitgeschichtlichen Kontext oder skurrilen Geschichten gibt es viel von dem zu sehen, was menschliches Zusammenleben ausmacht.
Hier eine Auswahl:
Anna Roller hat sich einen hochdramatischen Stoff ausgedacht: zwei jugendliche Geschwister versuchen, sich nach dem Tod der Großmutter ihr kleines, morbides Paradies aufrechtzuerhalten.
Kuriose und faszinierende Geschichten erzählt Felix Schon in seinem Kurzfilm "Im Leuchtturm". Eine Kneipe, neun Gäste und eine Wirtin: Das Kammerspiel taucht ein in den sozialen Mikrokosmos des Eckkneipen-Milieus. Ein Film über die kuriosen und faszinierenden Geschichten und Menschen, die sie erzählen und ihnen lauschen.
Mit ungebändigter Natur muss sich "Die Jägerin" in Sandra Schröders Beitrag auseinandersetzen. Schröder erzählt die Geschichte einer Frau, die komplett auf sich selbst zurückgeworfen wird und sich einem besonderen Gegner stellt: der Natur. Besonders, weil der Wald und alles was darin lebt nicht daran interessiert ist, Sinn zu stiften und ihr aus diesen Gründen einen Schritt voraus ist.
Mit seinem Gewissen sowie seinen Kollegen und Vorgesetzten muss sich ein junger Grenzschützer auseinandersetzen. Im "eisig kalten Mikrokosmos der Grenze" muss er seine Menschlichkeit zurücklassen. Hier ist nicht "alles gut", wie es der Filmtitel verspricht ("Minden Rendben" von Borbala Nagy).
Die komisch-dramatische Seite des Scheiterns thematisieren Simon Schneider und Maximilian Conway. Während der eine Protagonist ("Wenn wir schon mal hier sind") sich vergebens auf eine okkulte Orgie freut, scheitert der Andere (Tommi & Wolf) mit der Gründung eine Rockband.
Freitag Abend um 19.30 Uhr wird das "kleinste Filmfestival" Deutschlands eröffnet. Wann welcher Film läuft, wird in den nächsten Tagen auf wendland-shorts.de zu sehen sein.
Film | Standbild aus "Im Leuchtturm" von Felix Schon: In einer Eckkneipe entwickelt sich oft ein Mikrokosmos besonderer Art. Fantastische Geschichten werden hier erzählt - und die Realität so manches Mal nach den eigenen Wünschen zurechtgebogen.