Die junge Band Enemy Jack aus Wolfsburg holten sich am Samstag beim Local-Heroes-Bundesentscheid den
Publikumspreis. Die Jury entschied sich für "Schmutzki" aus Baden-Württemberg.
Dance-Rock
lautet die Devise aus Niedersachsen. Und das stand ganz oben
in der Gunst des Publikums. Platz eins in der
Publikumswertung! Enemy Jack, bestehend aus Daniel Tomas
20 (Vocal, Guitar), Domenik Pasemann 22 (Bass), Jacob
Jäschke 19 (Synths) und Tanja Tomas 19 (Drums), gibt es
bereits seit September 2008. Besonders gern erinnern sie
sich an ihr Engagement als Vorband von Revolverheld und
ihre Wahl zum „local heroes Niedersachsen 2013“ zurück.
„Das Publikum steht an erster Stelle“, lautet ihre Devise.
Und das galt auch für das Bundesfinale. Ihr Augenmerk galt
deshalb auch weniger der Fachjury, sondern: „Unsere Show
soll emotional ansprechen, deshalb hat das Publikum
Priorität.“ Für die nähere Zukunft hat sich die Runde
Folgendes vorgenommen: „Gesund leben, gesund arbeiten,
hart rocken!“ Und das soll auch für andere gelten. Ihr
Appell an die Jugend da draußen lautet schlicht: „Traut
Euch!“
Gut 150 Fans hatten die Niedersachsen mit im Schlepptau.
„Wir haben eigentlich nicht damit gerechnet, dass es heute
Abend so weit nach vorne geht“, strahlte Tanja Tomas kurz
nach der Siegerehrung. Schon vor dem Bundesfinale glaubten
sie, nicht weiter zu kommen. Schon die Teilnahme in
Salzwedel sei für sie eine echte Überraschung gewesen. Ihr
Preis, ein komplettes Bandsetup von Roland, können sie
absolut gebrauchen. Jetzt steht für die jungen Leute erst
einmal feiern auf dem Programm. Im kommenden Jahr wollen
sie dann eine neue CD herausbringen, nachdem ihr Erstling
bereits ausverkauft sei.
local
heroes bandprofil: www.local-heroes.de/bandinfo/
Local-Heroes-Bundesfinale wieder Anzugspunkt für Fans aus der ganzen Republik
Preise im Gesamtwert von mehr als 15.000 Euro
Als es gegen zwei Uhr morgens endlich zur lang ersehnten
Siegerehrung ging, waren den Teilnehmern nicht nur die
Anstrengungen des Abends, sondern vor allem die Aufregung
ins Gesicht geschrieben. In dieser Nacht waren ihre
musikalischen Kräfte, die bisher über ganz Deutschland
verstreut waren, endlich eins geworden. Und diesen Gedanken,
den erlebte das Publikum und Jury während jedes einzelnen
Auftrittes hautnah.
Jetzt galt es also: Wer stach für das Publikum, wer für die
Jury besonders heraus? Und: Welcher Einzelkünstler konnte am
meisten begeistern? Moderator Howie Yagaloo vom
gleichnamigen Musikmagazin verstand es, das Knistern der
Nacht noch ein wenig hinaus zu zögern. Immerhin ging es um
nicht weniger als Preise im Gesamtwert von mehr als 15.000
Euro.
Und dann ging es los: Know No Bounds aus Berlin konnten
den zweiten Publikumspreis abstauben. Die Deutsche
Rockmusikstiftung überlässt ihnen für ein Wochenende einen
Tourbus. Darüber hinaus erhalten sie von Clubplaner
ein digitales
professionelles Bookingbüro.
Enemy Jack aus Niedersachen lagen
ganz oben in der Gunst des Publikums. Sie können sich über
ein komplettes Bandsetup von der Firma Roland freuen. Lia aus Hamburg fiel im
Verlauf der vergangenen sieben Stunden durch ihre
außergewöhnliche Stimme auf und wurde nun als beste Sängerin
ausgezeichnet. Sie darf ein Funkmikrofon
von Sennheiser mit nach Hause nehmen.
Beeindruckt
zeigte sich die Expertenrunde auch von Tino Wilczewski, Schlagzeuger bei
Flash Forward aus
Nordrhein-Westfalen. Ihm gebührt der Titel „bester
Instrumentalist“. Verbunden ist der Preis mit einem
Gutschein aus dem Musikhaus Thomann über 500 Euro.
Den
ersten Jurypreis und damit „Local Heroes 2013“ sind Schmutzi
aus Baden-Württemberg. Sie stauben nicht nur eine
Songproduktion gefördert vom Kultusministerium
Sachsen-Anhalt sowie der Hansestadt Salzwedel ab, sondern
auch einen 500 Euro-Gutschein aus dem Hause Thomann sowie
einen „First-Class-Deal“ der Firma Recordjet. „Mit diesem
Sieg haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagt der 27-jährige
„Schmutzki“-Sänger Beat Schmutz kurz nach der
Preisverleihung. „Wir hatten auch nicht die Intention. Für
uns zählt der olympische Geist: Dabei sein ist alles.“
Für
die Truppe war es der erste Besuch in Salzwedel überhaupt.
Genossen haben die Musiker ihn in vollen Zügen. Doch schon
bald steht wieder „Arbeit“ ins Haus: Im kommenden Frühjahr
soll bereits eine EP erscheinen.
Fachjury musste ganz genau hinsehen und noch besser
zuhören
Eines stand am Ende des
Abends fest: Einen leichten Stand hatten die
Fachleute auch während der 23. Ausgabe des „local heroes
Bundesfinales“ nicht. Nicht nur David Pfeffer und
Veranstalter Alex Ninow mussten ganz genau hinhören und
natürlich auch hinsehen, um sich ein angemessenes Urteil
in einer solch kurzen Zeit bilden zu können. Dieser
Herausforderung stellten sich mit ihnen Kristina
Rosenbusch von Sparta Booking sowie Jorin Zschiesche,
Gründer von recordJet. In ihrem anspruchsvollen Vorhaben
unterstützt wurden sie von Horst Haubrich, Akademieleiter
von SET School of entertainment and technology, Clubplaner
Jurij Klauss, Karim Allalou, Marketing Manager, ROLAND
Germany GmbH und Festivalbooker Jonas Seetge. Beides
galt es im Blick zu haben, die Atmosphäre im Saal als auch
das Treiben auf der Bühne, das abwechselnd mit deutschem
Indie-Rock, dann wieder völlig konträr mit Hip Hop oder
Britpop aufwartete, um schließlich einen weiten und nicht
minder spannenden Bogen von Punkrock bis hin zu Blues, Funk,
Rap zu schlagen.
Freuen konnte sich Dieter
Herker übrigens auch über ein ganz besonderes Präsent von
Salzwedels Oberbürgermeisterin Sabine Danicke. Sie ließ es
sich nicht nehmen und eröffnete auch in diesem Jahr das
musikalische Spektakel. „local heroes ist bundesweit im
Gespräch“, so das Stadtoberhaupt. „Hier ist immer eine
gute Stimmung.“ Nicht nur deshalb beließ sie es nicht nur
bei einem Lob für die Veranstaltung. Sie überreichte auch
einen Scheck in Höhe von 200 Euro und lud die Anwesenden
schon jetzt zum Bundesfinale 2014 ein.
Es gibt noch viel zu
entdecken
Erst in den frühen
Sonntagmorgenstunden hieß es für die Verantwortlichen,
„local heroes 2013“ ist Geschichte. Doch obschon sich die
Häupter todmüde in die Kissen betteten, ist schon jetzt
für alle klar: Die Nachwuchsarbeit, die seit fast einem
Vierteljahrhundert ganz Deutschland vereint und
mittlerweile nicht nur in Österreich, sondern auch in
Ungarn, der Schweiz, in Rumänien und sogar auf Europaebene
betrieben wird, muss unbedingt weiter gehen. Dass ihnen
eines Tages die Talente ausgehen werden, ist nach
derzeitigem Erfahrungsstand ganz sicher nicht zu
befürchten. Ganz im Gegenteil
gibt es noch unzählige hervorragende junge Künstler zu
entdecken. Und so heißt es auch im kommenden Jahr wieder: „Ihr spielt
die Musik!“