Milch billiger als Wasser

{{tpl:tocbox |style=width:60%;margin:6px; |hd=Mehr zu "Milch" |bd={toc |dt=Wiki |groupID=wnet|public=1 |tags=milch |max=10 |template=tpl:link-list }
}}

Auch an anderen Orten der Republik und im Ausland gab es Aktionen der Milchbauern.

Am gestrigen Dienstag fanden bundesweit mehrere Aktionen vor Molkereien statt. Unter dem Motto „Macht Eure Milch doch selbst“ trafen sich die Milcherzeuger  zu Kundgebungen vor den Molkereien und luden dort Grünfutter ab, um darauf aufmerksam zu machen, was vor aller Augen passiert: Ein wertvolles Lebensmittel, das mit viel Arbeit erzeugt wird, wird verschleudert und die Bauern, die davon leben müssen, werden in den wirtschaftlichen Ruin getrieben.

In ihren Reden wiesen die Milcherzeuger darauf hin, dass sie nicht mehr zusehen, wie ihre Höfe wirtschaftlich zugrunde gerichtet werden. Es müsse Schluss damit sein, dass die Verbände der Milchindustrie und die Molkereien sich wie bisher gegen jedes Angebot und jeden Lösungsvorschlag zur Marktbereinigung stellten, der von den Milcherzeuger gekommen sei, obwohl auch die Molkereien die existenzbedrohlichen Milchpreise dadurch erklären, dass zuviel Milch am Markt sei.

Wie in anderen europäischen Ländern auch treten auch in Deutschland immer mehr Landwirte in einen Lieferstopp. Meldungen zufolge sind es nicht nur die kleineren Betriebe, sondern zunehmend auch große Betriebe, die sich der französischen Bewegung anschließen. So haben heute Milchbetriebe mit 700 und 1.100 Kühen in den neuen Bundesländern erklärt, die französischen Kollegen unterstützen zu wollen. Auch morgen werden dem Vernehmen nach wieder zahlreiche Aktionen und Treffen der Milcherzeuger stattfinden – von Mahnfeuern bis zu weiteren Kundgebungen.

In Frankreich wurde ein Appell des Präsidenten des französischen Milcherzeugerverbandes APLI Pascal Massol an die europäischen Milcherzeuger veröffentlicht, sich am französischen Milchlieferstopp zu beteiligen. Massol gab an, dass man sich in Frankreich für das Scheitern des ersten europäischen Streiks verantwortlich fühle. Daher sei man sich darüber im Klaren gewesen, dass eine überzeugende Teilnahme in Frankreich nötig gewesen sei, um den anderen Milcherzeugern zu signalisieren, dass nicht Frankreich der Grund für ein Scheitern sein wird. Die Mobilisierung in Frankreich übersteige mit mittlerweile 50% Beteiligung die Erwartungen. Massol geht davon aus, dass die Teilnahme in Frankreich sogar noch weiter steigen wird, wenn alle anderen Länder folgen.