Traditionell wurde am 1. Januar das neue Widerstandsjahr mit einem "Protest-Empfang" an den Atomanlagen in Gorleben eingeläutet. Mehr als 100 Atomkraftgegner haben sich vor dem Beluga Schiff an den Gorlebener Tannen versammelt.
Zunächst müsse man an zwei nicht gehaltene Versprechungen für das Jahr 2018 erinnern, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke bei seiner kurzen Rede, in beiden ging es um das Thema „Mauer". Fast zwei Jahrzehnte nach dem Terrorangriff auf die Twin Towers in New York sei die Sicherung des Zwischenlagers durch eine zusätzliche Schutzmauer immer noch nicht erfolgt.
"Auch wenn wir davon ausgehen, dass eine 10 Meter hohe Mauer nichts gegen terroristische Angriffe aus der Luft bewirkt, wäre es ein Gewinn", so Ehmke. Nicht eingelöst wurde das weitere Versprechen, die Mauer um das „Endlager“-Bergwerk abzureißen: „Die eine Mauer muss her, die andere weg!"
Derzeit laufe das Standortauswahlverfahren für ein Atommüll-Endlager nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Beabsichtigt sei, in zwei bis drei Jahren die möglichen Standortregionen auszuweisen, und zu befürchten sei, so Ehmke, dass Gorleben entgegen aller geologischen Einwände bis zum Schluss im Verfahren gehalten werde.