„Wenn ich vor einer Sprengung nicht unruhig wäre, hätte ich meinen Beruf verfehlt“ - für Sprengmeister Karl-Heinz Bühring, der für den Fall des 324-m-Stahlriesen verantwortlich ist, ist keine Sprengung reine Routine.
Grund für Respekt bot der Stahlriese auf dem Höhbeck genügend: mehr als 1100 Tonnen Stahl fielen am Donnerstag Mittag zu Boden. Allein die Farbe auf dem Gerüst hat ein Gewicht von 10,5 Tonnen – was allerdings nichts ist im Vergleich zu den 1001 to der Stahlkonstruktion. Mit 126 to fallen dazu noch die Stahl-Seile (Pardunen) ins Gewicht
Da ist es schon erstaunlich, dass für die Sprengung der gewaltigen Konstruktion insgesamt 16 kleine Päckchen mit jeweils 120 g Sprengstoff ausreichten.
Kleine handliche Päckchen sind es, die Sprengmeister Bühring am Mittwoch kaum über Kopfhöhe an den Halterungen der Pardunen befestigte. Dabei strahlte er eine Gelassenheit aus, die auch den zahlreichen anwesenden Journalisten Sicherheit vermittelte. Aus mittlerweile 29 Jahren Berufserfahrung zieht Bühring seine Ruhe. Zu seinen „Groß“-Sprengungen gehörte u.a. eine ehemalige Porzellanfabrik in Colditz oder ein Kalkbunker in Duisberg. Trotzdem weiß der erfahrene Sprengmeister, daß der "am meisten gefährdet ist, der die Gefahren unterschätzt".
Am Höhbeck wurden – anders als bei seinem Gegenstück in Frohnau – lediglich ein Teil der Stahlseile gesprengt. „Durch das Lösen der Seile fällt der Sendemast innerhalb von Sekunden“, so Sprengmeister Bühring. Da nur Seile auf der nordöstlichen Seite des Sendemastes gekappt werden, ist die Fallrichtung des Turms vorprogrammiert: er soll in südöstlicher Ric htung quer über die Straße zur Schwedenschanze fallen – wenn alles so verläuft, wie Statiker und Spreng-Fachleute berechnet haben.
Foto von: Angelika Blank