Das Flüchtlingsddrama aus der Sicht eines Zwölfjährigen. Samuele lebt auf Lampedusa und will Fischer werden. Doch seit Jahren spuckt das Meer vor allem eines aus: Menschen.
Ein Jahr lang beobachtete Regisseur Gianfranco Rosi Leben und Alltag auf
Lampedusa, der „Insel der Hoffnung“, die zur Anlaufstelle
unzähliger Flüchtlinge wurde. Der bewegende Dokumentarfilm überzeugte auf
der diesjährigen Berlinale Publikum wie Kritiker und gewann den
Goldenen Bären als Bester Film.
Das Leben auf Lampedusa erzählt Gianfranco Rosi aus der Sicht eines Zwölfjährigen: Samuele lebt auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der das Leben schon immer von dem geprägt war, was das Meer bringt. Seit Jahren sind
das nun vor allem Menschen – Tausende Flüchtlinge, die in der
verzweifelten Hoffnung auf ein besseres Leben eine lebensgefährliche
Reise wagen.
Der italienische Originaltitel „Fuocoammare“ kann sowohl als „brennendes Meer“ als auch „Leuchtturm“ übersetzt werden. Der deutsche Kinotitel ist dieser Doppelbedeutung geschuldet: „Seefeuer“ bezeichnet zum einen das Lichtsignal auf Leuchttürmen, zum anderen eine historische
Brandwaffe, die vor allem gegen Schiffe zum Einsatz kam und nicht mit Wasser gelöscht werden konnte.
KRITIKEN
welt.de: ... Menschen helfen Menschen weil sie Menschen sind ... Mag sein, dass Rosi den Jungen und den DJ, die ihr Leben ungerührt vom
Elend, das ihnen auf den Leib rückt, einfach weiterleben, zu unseren
Stellvertretern auserkoren hat. Vielleicht sollen wir sie sein und
umgekehrt. Darüber kann man sinnieren, die Berlinale-Jury hat das wohl
getan. Man kommt ohne solche Sinnsuche aus. Den Doktor kennen und
verstehen zu lernen in seiner ganzen würdevollen Vergeblichkeit, ist die
wahre Kunst von „Seefeuer“. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.