Vision eines vielfältigen Museums - Sarah Kreiseler leitet das Rundlingsmuseum

„Ich wollte in meinem Beruf immer Praxis und Theorie miteinander verbinden“, sagt Sarah Kreiseler. Zuletzt war sie am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg tätig, hat dort im Rahmen ihrer Promotion an der Leuphana Universität Lüneburg unter anderem eine Fotografie-Ausstellung kuratiert. „Mein Herz schlägt für die Entwicklung von Ausstellungen“. Dabei interessiere sie die Forschung genauso wie die Konzeption und das Design. Denn Kreiseler ist auch Kommunikationsdesignerin.

Längst hat sie sich ein Bild von den Dauerausstellungen des kreiseigenen Museums gemacht. „Meine visuelle Vorstellungskraft ist sofort angesprungen“, erklärt Kreiseler, „an vielen Stellen ist das Design und die Vermittlung nicht mehr zeitgemäß, allen voran im Parum-Schultze-Haus.“

Aber auch der Eingangsbereich solle, mit zunächst einfachen Mitteln, einladender gestaltet werden. „Die BesucherInnen sollen sich direkt orientieren können und erfahren, dass sie nicht nur Ausstellungen anschauen, sondern auch HandwerkerInnen über die Schultern schauen, im Bauerngarten verweilen oder bei einem Kurs selbst aktiv werden können.“ Wie vielfältig das Museum sei, solle auf den ersten Blick sichtbar werden.

Mehr Professionalisierung ins Museum

Die Erwartungen an die neue Leitung sind hoch. Das Museum soll sich professionalisieren. Denn es ist weit mehr als ein beliebter Ausstellungs- und Veranstaltungsort. „Wir richten unsere Arbeit zukünftig noch stärker an den ICOM-Standards für Museen aus“, erklärt Kreiseler. Diese dienen als bundesweit anerkannte Richtschnur für eine qualitätsvolle Museumsarbeit mit den Kernaufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln. „Und sie sind nicht selten Bedingung dafür, dass Fördermittel fließen.“ Kreiseler wird darum den „Museumsgütesiegelprozess“, den ihr Vorgänger Uwe Hils begonnen hat, fortführen. Bei diesem Prozess des Museumsverbands für Niedersachsen und Bremen wird das Museum mit Hilfe von ExpertInnen umfassend analysiert und es werden Konzepte für die Verbesserung entwickelt.

Landrätin Dagmar Schulz freut sich über die neue Museumschefin: „Mit Uwe Hils und davor Dr. Manfred Fortmann hatten wir sehr engagierte Leitungen, die all ihre Kreativität und ihre Kraft in das Museum eingebracht haben – auf Honorarbasis. Wir haben aber festgestellt, dass unser Museum Kontinuität und eine feste professionelle Basis braucht – auch mit Blick auf die wertvolle Baukultur, die wir in Lüchow-Dannenberg haben, und den Wunsch nach Anerkennung der Rundlingslandschaft als Kulturerbe. Ich freue mich, dass die Kreispolitik diesen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung unseres Kreismuseums verantwortlich mitgeht.“

Video | Landkreis Lüchow-Dannenberg/Dirk Drazewski