Thema: natur

1000 Hektar Urwald in der Göhrde

Ein Teil der Wälder in der Göhrde soll Urwald werden. Dies vereinbarten die Biosphärenreservatsverwaltung und die Landesforsten vergangene Woche im Forstamt Göhrde.

Eintausend Hektar Wald im Bereich des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue sollen der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Einen Vertrag zur Bereitstellung dieser Flächen unterzeichneten vergangene Woche Prof. Dr. Johannes Prüter, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung (BRV) und Dr. Uwe Barge vom Forstamt Göhrde.

Zu den zwölf verschiedenen Waldgebieten auf beiden Seiten der Elbe gehören auch bestehende Naturwälder und Habitatbaumflächen im Landeswald. Gemeinsames Ziel ist es, die naturschutzfachlichen Schätze für nachfolgende Generationen zu erhalten.

„Die alten Feuchtwälder des ‚Rens‘ entlang der Rögnitz zum Beispiel sind ein Dorado der
biologischen Vielfalt“, sagt Forstamtsleiter Barge. In einigen Teilflächen werden die Förster
gemeinsam mit der BRV durch gezielte Maßnahmen, wie die Umwandlung einzelner
Nadelholzbestände durch Pflanzung heimischer Laubbäume, eine naturnähere Entwicklung
ermöglichen.

„Wir werden uns in diesen Flächen auch zukünftig um landeskulturell angepasste
Wildbestände kümmern, die eine ökologische Waldentwicklung ermöglichen“, ergänzt der
Forstamtsleiter. Waldbesucher können die vorhandenen Wege weiter für erholsame Wanderungen
nutzen, betonte Barge.

„Die ausgewählten Flächen der natürlichen Waldentwicklung repräsentieren typische Standorte
unseres Raumes: von der Geestkante bis zur Aue. Sie werden eine Grundlage bilden für die
Ausweisung von Kernzonen im Biosphärenreservat. Das ist ein wichtiger Schritt für die weitere
Anerkennung des Gebietes durch die UNESCO“, erklärt BRV-Leiter Prüter.

HINTERGRUND

Das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue ist der niedersächsische Beitrag zu dem von der UNESCO anerkannten länderübergreifenden Biosphärenreservat ‚Flusslandschaft Elbe‘.
Das Niedersächsische Forstamt Göhrde bewirtschaftet etwa 20 000 Hektar Landeswald in den
Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg. Es nimmt Sonderfunktionen in den Bereichen
Waldökologie und Waldnaturschutz wahr und arbeitet eng mit der BRV Niedersächsische
Elbtalaue zusammen.

Foto / Landesforsten: Förster für Waldökologie H.-J. Kelm (links) erklärt die Waldentwicklung im Rens; v.l.n.r.: Hans-Jürgen Kelm (Forstamt Göhrde), Torsten Buchholz (Forstamt Göhrde), Johannes Prüter (BRV), Uwe Barge (Forstamt Göhrde), Franz Hoechtl (BRV)  




2016-09-06 ; von pm (autor),
in Göhrdestraße, 29499 Zernien, Deutschland

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