Nach dem Amoklauf in Winnenden sind in Niedersachsen bei den Waffenbehörden und Polizeidienststellen aus privaten Haushalten freiwillig 26.608 Waffen abgegeben worden. 3.351 dieser Waffen befanden sich im illegalen Besitz. Dies gab Innenminister Uwe Schünemann am Montag in Hannover bekannt.
"Nach den schrecklichen Ereignissen war unser Ziel, das sowohl unsachgemäß aufbewahrte Waffen in Privathaushalten bzw. illegale Waffen straffrei abgegeben werden können. Dies ist uns glaube ich sehr gut gelungen. Die Aufforderung zur freiwilligen Waffenabgabe war deshalb ein voller Erfolg", so Schünemann.
Der Innenminister hatte im Frühjahr 2009 die Abgabe von Waffen initiiert und das Verfahren zur Abgabe und Vernichtung der Waffen landesweit geregelt. Bis zur gesetzlichen Amnestieregelung des Bundes Ende Juli waren in Niedersachsen bereits 9.572 Waffen abgegeben worden, 714 dieser Waffen waren illegal.
Um noch mehr Besitzer illegaler Waffen zu motivieren, ihre Waffen abzugeben, wurde die Amnestieregelung bis zum 31. 12. 2009 verlängert. Vom August bis Dezember sind daraufhin 2.637 illegale Waffen abgegeben worden. Hinzu kommen 14.399 abgegebene legale Waffen, so dass insgesamt von August bis Dezember 17.036 Waffen aus Privathaushalten freiwillig abgegeben wurden.
Die Auswertung der Abfrage ergab auch einen Einblick in die Motivationslage: Bei den illegalen Waffen handelt es sich nach Erkenntnissen der Waffenbehörden überwiegend um Erbstücke und andere ältere Waffen.
"Bei der Motivation der legalen Waffenbesitzer spielt, nach Auskunft der Waffenbehörden, die mögliche Überprüfung einer sicheren Aufbewahrung der Waffe und der damit verbundenen Anschaffung eines geeigneten Tresors eine wichtige Rolle", sagte Schünemann.
Die Amnestieregelung des § 58 Abs. 8 WaffG sah vor, dass nicht wegen unerlaubten Erwerbs, Besitzes oder Verbringens bestraft wird, wer eine unerlaubt besessene Waffe bis zum 31.12.2009 unbrauchbar macht, einem Berechtigten übergibt oder der zuständigen Behörde oder einer Polizeidienststelle übergibt.
Im Erlass des Innenministeriums vom 08.04.2009 wurde den Waffenbehörden angeboten, die abgegebenen Waffen zur kostenlosen Vernichtung der Zentralen Polizeidirektion (ZPD) zu übergeben. Vor der Vernichtung werden die Waffen (mit Ausnahme der erlaubnisfreien Waffen) registriert. Ferner wird dem LKA Gelegenheit gegeben, die Waffen zu besichtigen und die ggf. für kriminalpolizeiliche Vergleichszwecke benötigten Waffen zu behalten.
In Lüchow-Dannenberg wurden bei der Polizei 152 Waffen + 2693 Schuss Munition abgegeben. Davon sind 27 illegale Waffen verschiedenster Art - von der Pistole bis zum Jagdgewehr). Dazu kommen die beim Landkreis Lüchow-Dannenberg zurück gegebenen Waffen. Hier liegen uns (noch) keine Zahlen vor.
In der gesamten Polizeiinspektion, die die Landkreise Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg umfasst waren es 493 Waffen, die freiwillig bei der Polizei zurück gegeben wurden.
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