Die 76. Sommerlichen Musiktage können dieses Jahr - voraussichtlich - so stattfinden, wie es die Besucher gewohnt sind - wenn auch mit begrenzter Besucheranzahl. Dafür aber mit doppelter Aufführung der Konzerte. Ungewohnt dürfte dagegen sein, dass deutlich mehr Werke elektronischer Musik zu hören sind.
Alles spricht dafür, dass die Sommerlichen Musiktage Hitzacker vom 31. Juli bis 8. August so stattfinden können, wie geplant: die sinkende Inzidenz, der Impffortschritt sowie die Möglichkeit der Platzierung im Schachbrettsystem machen es möglich.
Wie die Organisation der Musiktage mitteilt, wird durch die Bereitschaft der Künstlerinnen und Künstler, ihr Konzert zweimal zu spielen, mehr Besuchern ermöglicht, die Konzerte zu besuchen.
Die diesjährigen Musiktage stehen unter dem Motto "Schubert.JETZT!“. Damit rückt Intendant Oliver Wille den Wiener Frühromantiker Franz Schubert (1797–1828) in den Fokus, um dessen Schaffen im Hier und Jetzt zu bespiegeln.
Dieser Ansatz zeigt sich unter anderem bei den drei Werken, die das Festival in Auftrag gegeben hat. Alle Auftragskomponisten stellen mit Kompositionen Neuer Musik einen Bezug zu Schuberts Werken her.
So wird ein neues Werk von Iris ter Schiphorst für Blockflöte und Streichquartett ebenso zu hören sein wie ein neues mehrkanaliges elektroakustisches Werk des im Wendland lebenden Komponisten Clemens von Reusner . Zudem stellt die kasachische Komponistin Aigerim Seilova ein Virtual-Reality (VR)-Projekt (für Trio und Elektronik) vor, mit dem sie im virtuellen Raum von Schubert.SPACE auf Schuberts Musik reagiert. Die Besucher, ausgestattet mit neuesten VR-Brillen und Kopfhörern, durchkreuzen diese Welt aktiv und intuitiv in 360°-Räumen von digitalisierter Natur bis hin zur abstrakten Welt.
Liebhaber klassischer und eher tradierter Musik werden aber auch nicht zu kurz kommen: Das Berliner Musiktheaterensemble Nico and t he Navigators, Antje Weithaas, Christian Tetzlaff mit Lars Vogt, das Trio Busch oder das legendäre Auryn Quartett, das eines seiner letzten Konzerte in Hitzacker geben wird, widmen sich Schuberts großen Kammermusikwerken und ihrem eigenen Jetzt.
Auch ein weiterer junger Künstler, der gerade viel von sich Reden macht, wird in Hitzacker zu Gast sein: der südafrikanische Cellist Abel Selaocoe kommt mit Jazz und Weltmusik.
Das detaillierte Programm findet sich auf der Website des Festivals.
Festival-Tickets können nun auch online gebucht werden*:
www.musiktage-hitzacker.de – www.reservix.de – T +49 5862 941 430
Die Festivalleitung sagt auch dieses Jahr zu, dass im Falle der Absage einer Veranstaltung aufgrund behördlicher Anordnung der gezahlte Kartenpreis erstattet wird.
Foto | Clemens von Reusner: die elektronisch erarbeiteten Kompostionen von Clemens von Reusner sind mit einer üblichen Notierung nicht darstellbar. Hier die Grafik einer Spektralanalyse von einem seiner Werke.