Überhöhtes Tempo ist die Todesursache Nummer eins auf den Straßen und macht auch vor Ländergrenzen nicht halt. Deshalb findet am 10. und 11. Oktober erstmalig ein bundesweiter Blitzmarathon statt. Von 6 Uhr Donnerstag früh bis 6 Uhr Freitag früh ist rund einem Dutzend Orten in der Region mit Radarkontrollen zu rechnen.
"Mit diesem 24-Stunden-Blitzmarathon wollen wir alle Verkehrsteilnehmer, vom Pendler über den Motorradfahrer bis zum Fahranfänger, gerade zum Start in den Herbst noch einmal intensiv auf die Gefahren von zu hohem Tempo hinweisen", so Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius. Allein in Niedersachsen werden Polizei und Kommunen während dieser 24-Stunden-Aktion an 459 Messorten im Einsatz sein.
Die Messstellen werden dabei hauptsächlich an Landstraßen liegen. Geblitzt wird von sechs Uhr morgens an. Denn gerade außerhalb der Städte und Ortschaften passieren lt. Polizei in Niedersachsen 70 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Todesopfern.
Die Wirkung und Transparenz der polizeilichen und kommunalen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen stehen bei der bundesweiten Großaktion im Vordergrund. Deshalb sind die Messstellen auch im Vorfeld bekannt gegeben worden. "Uns geht es vor allem um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und nicht um finanzielle Einnahmen", so der Minister.
Im Verlauf des 10. und 11. Oktobers wird die Polizei in der Region also in folgenden Bereichen zu unterschiedlichen Zeiten die Geschwindigkeit kontrollieren und sich an der gemeinsamen Aktion
beteiligen.
Lüchow-Dannenberg:
B 248, Gemeinde Lübbow
B 216, Gemeinde Sarenseck
B 493, Gemeinde Küsten
L 261, Gemeinde Clenze
Lüneburg:
L 233, Ebstorf, Fahrtrichtung Oetzfelde
B 4, Gemeinde Lüneburg
B 4, Jelmstorf
B 209, Gemeinde Lüneburg
B 209, Gemeinde Brietlingen
B 209, Gemeinde Amelinghausen
Uelzen:
B 4, Gemeinde Hambrock
B 71, Gr. Ellenberg Rtg. Wellendorf
Beim letzten Blitzmarathon gemeinsam mit NRW waren in Niedersachen übrigens rund 750 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Einsatz gewesen und hatten dabei an 511 Kontrollorten über 167.000 Fahrzeuge kontrolliert.
Zu schnell waren dabei bei 3,4 Prozent. Das belegt nach Ansicht der Polizei den Erfolg der breit angekündigten Aktion, denn bei vergleichbaren, unangekündigten Geschwindigkeitskontrollaktion
Weiterhin hat es nach Angaben der Polizei während der Aktion in Niedersachsen keinen tödlichen Unfall und insgesamt weniger Verkehrsunfälle als an vergleichbaren Tagen gegeben. Innenminister Boris Pistorius will nach dieser Bilanz weiter an dem Konzept festhalten: "Raserei ist kein Kavaliersdelikt und kann verheerende Folgen haben. Überhöhte Geschwindigkeit verursacht nicht nur Unfälle sondern auch großes Leid bei Beteiligten und Helfern."
Bild: Bundesarchiv, Bild Nr. 102-00327A: Verkehrspolizist in Berlin, 1924