Den neuerliche
Vogelgrippen-Fall in der nunmehr fünften
agrarindustriellen Geflügelanlage im niederländischen
Zoeterwoude bewertet der Landesverband Niedersachsen/Bremen der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) als weiteren Anhaltspunkt für mögliche
agrarindustrielle
Ursachen der aktuellen Vogelgrippe.
Wie schon bei vorherigen
Seuchenzügen trete
die Krankheit typischerweise zuerst bei großen und zudem nach
außen
geschlossenen Geflügel-Agrarfabriken auf: So sei die
hochansteckende
Vogelgrippen-Variante im Jahre 2007 in einer Farm des größten
englischen Geflügelkonzerns
Matthews mit 180.000 Tieren entdeckt worden, der laut
Medienberichten auch in
Ungarn (wo das Virus zuvor in einem Gänsebetrieb aufgetaucht
war) mehrere Betriebe
gehabt habe.
Auch die aktuelle Virus-Variante trete bisher nur
in
Geflügel-Großfarmen auf – so in einem Putenbetrieb in
Mecklenburg-Vorpommern
(30.000 getötete Puten), in einem Legehennenbetrieb im
niederländischen Ter Aar
(43.000 getötete Tiere), einem Hühnerbetrieb im niederländischen
Hekendorp
(150.000 getötete Tiere) sowie im größten britischen
Entenhaltungskonzern im
nordenglischen Nafferton (6.000 getötete Tiere), der auch in
Deutschland aktiv
sei. Insbesondere die internationalen agrarindustriellen
Warenströme z.B. beim Mischfutter
müssten gezielt untersucht werden, ebenso die Schwächung der
Immun-Abwehr der
Tiere in Stresshaltungs-Strukturen.
Selbstverständlich seien auch Wildvögel und
Wildvogel-Wanderungen als mögliche Infektions-Ursache
intensiv zu untersuchen, so die AbL, es scheine derzeit aber wenig
plausibel, dass
virus-anfällige Wasserwildvögel die aktuellen Infektionen aus
Südkorea in
hiesige, zudem nach außen geschlossene Stallhaltungen getragen
haben könnten.
Deshalb sollten Forderungen von
Agrarindustrie-Geflügel-
Dies gelte umso mehr, wenn gleichzeitig die überregionalen Transporte von Geflügelkot nicht entsprechend eingeschränkt würden. Die AbL verwies warnend auch auf Vermutungen von Agrarindustrie-Kritikern bei vorhergehenden Vogelgrippe-Fällen, wonach die Industriegeflügel-Lobby die tierseuchenkassen-finanzierte Abschlachtung großer Tierbestände nutzen könne, um die Überproduktion in diesem Sektor auf Kosten der Tierseuchenkasse abzubauen.
Foto / Angelika Blank: Schluss mit dem Scharren im Freigelände! Seit Sonntag haben nicht nur in Lüchow-Dannenberg die Hühner Stallhaft - wie lange, ist bisher nicht bekannt. Bei früheren Vogelgrippe-Zeiten dauerte die Stallpflicht bis zu drei Monate.