Aflatoxine: nun 4467 betroffene Betriebe - Milchproben bisher unbelastet

Nachdem weitere Lieferlisten bei den zuständigen Behörden eingegangen waren, korrigierte das Landwirtschaftsministerium am Sonntag die Zahl der mit den belasteten Futtermitteln belieferten Betriebe auf 4467. Belastete Milch wurde glücklicherweise bisher nicht entdeckt - aber es gibt Verkaufsverbote für Leber und Nieren aus betroffenen Betrieben.

  Insgesamt 79 Proben Milch wurden am Samstag im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) auf Aflatoxin M 1 untersucht. Alle vorliegenden Proben konnten mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen werden, teilt das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium mit. Die Milch ist demnach nicht über dem Grenzwert mit Aflatoxin belastet. Diese Ergebnisse wurden den zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden mitgeteilt.

Bei den bisher 19 amtlich untersuchten Futtermittel-Proben waren jedoch 8 positiv, 11 lagen unterhalb des zulässigen Höchstgehaltes.

Mehrere Futtermittelunternehmen hatten nach Informationen des Landwirtschaftsministeriums ihre Lieferlisten verspätet weitergeleitet. Erst nach Eingang dieser Listen stellte sich heraus, dass insgesamt 14 Futtermittelunternehmen das belastete Futter an 4467 landwirtschaftliche Betriebe geliefert haben - vorwiegend in Niedersachsen.  Biobetriebe sind von den belasteten Lieferungen generell nicht betroffen.

Risikobewertungen für Lebern und Nieren betroffener Tiere stehen noch aus

Das Verbraucherschutzministerium weist außerdem daraufhin, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Höchstgehaltsüberschreitung in Lebern und Nieren geschlachteter Tiere noch nicht abschließend ausgeschlossen werden kann. Eine Prüfung und Bewertung sind veranlasst.

Bis die Risikobewertungen vorliegen, gilt folgende Vorgehensweise: Wurde belastetes Futter verfüttert, werden zur Schlachtung anstehende Partien bei der amtlichen Untersuchungsstelle angemeldet. Mit der Auskunft zur Lebensmittelketteninformation ist die Verfütterung von potentiell belastetem Futter anzugeben. Für den Lebensmittelunternehmer gilt, dass eine Vermarktung von Lebern und Nieren betroffener Tiere ohne entlastende Untersuchungsbefunde nicht zulässig ist .  

Unter den neu identifizierten landwirtschaftlichen Betrieben sind 30 Milchviehhalter, die von zwei Mischfutterunternehmen mit insgesamt 34 Sendungen beliefert wurden. Die Lieferungen betreffen die Landkreise Cloppenburg, Ammerland, Leer, Oldenburger-Land und Wesermarsch.

Aus der nachgelieferten Liste des dritten Futtermittelunternehmers ergaben sich 234 Lieferungen an Schweine- und Geflügelbetriebe in NRW. Die dortigen zuständigen Behörden wurden nach Angaben des Ministeriums unverzüglich unterrichtet.

Milchproben bisher unbelastet

In den bis Samstag Abend untersuchten Milchproben wurden bisher keine Belastungen entdeckt. Ebenso fanden die Betriebe bei Eigenkontrollen keine mit Aflatoxinen belastete Milch.

Vom Landwirtschaftsministerium wird kein Risiko für Höchstgehaltsüberschreitungen in Hühnereiern und in Fleisch von Schlachttieren jeglicher Tierart gesehen.

Das Ministerium schließt jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Risiko für eine Höchstgehaltsüberschreitungen in Nieren oder Lebern geschlachteter Tiere noch nicht völlig aus. Eine Bewertung dieses Risikos wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung in den nächsten Tagen erwartet. Solange gilt folgende Vorgehensweise: Wurde belastetes Futter verfüttert, werden zur Schlachtung anstehende Partien bei der amtlichen Untersuchungsstelle angemeldet. Mit der Auskunft zur Lebensmittelketteninformation ist die Verfütterung von potentiell belastetem Futter anzugeben.

Für den Lebensmittelunternehmer gilt, dass eine Vermarktung von Lebern und Nieren betroffener Tiere ohne entlastende Untersuchungsbefunde nicht zulässig ist .

Unterdessen leugnet Serbiens Landwirtschaftsminister Goran Knezevic nach einem Bericht der RP-online weiterhin, dass die serbische Milch gesundheitsschädlich sein könnte. Um die Milch weiterhin vertreiben zu können, erhöhte die serbische Regierung flugs den Grenzwert für Aflatoxine von 0,05 auf 0,5 Mikrogramm/Liter.


2013-03-03 ; von pm (autor), asb (autor),

landwirtschaft   verbraucherschutz   milch  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können