#verbraucherschutz
Freiheit für die Hühner - Aufstallungspflicht aufgehoben
Die umstrittene grundsätzliche Aufstallungspflicht für Hühner wird aufgehoben. Dies verkündete Agrarminister Christian Meyer am Freitag in Hannover. „Im Zweifel für die Freiheit der Hühner", kommentiert Meyer die ab sofort geltende Aufhebung. [weiter...]17. Mai 2013 von pm auf lokales
Entwarnung Aflatoxin: Fleisch und Milch sind unbelastet
Am Dienstag konnte das Landwirtschaftsministerium für die mit Aflatoxin belieferten Landwirtschaftsbetriebe Entwarnung geben: Für Lebensmittel und Tiere bestehen keine Gesundheitsgefahren in Folge der Verfütterung des vermutlich mit Aflatoxin belasteten Futtermittels. Alle betroffenen Landwirtschaftlichen Betriebe können wieder ungehindert Fleisch und Milch liefern. [weiter...]5. Mär 2013 von pm auf lokales
Alles ganz normal: Bundesinstitut für Risikobewertung hält Aflatoxin-Belastung für unbedenklich
Für den Präsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, ist der aktuelle Aflatoxin-Skandal "nicht einmal ein Krisenfall, sondern ein Routinefall." Die bisher festgestellten Werte
seien weit weg von einer lebertoxischen Wirkung für den Menschen. Diese Bewertung ist den grünen Agrarexperten Friedrich Ostendorff völlig unverantwortlich.
Gegenüber der WZ-online hatte Hensel in einem Interview erklärt, dass die aktuelle Aflatoxin Belastung kein Skandal, ja nicht einmal ein Krisenfall sei - es handle sich um Routine, so Hensel. Angesichts von Hunderttausenden Futtermittel, die alltäglich an Millionen Tiere verfüttert würden, relativiere sich das Problem, so Hensel in dem Interview.
"Es
ist befremdlich, wenn der Präsident einer Bundesbehörde es normal
findet, wenn durch die Schlamperei von Futtermittelkonzernen 10.000
Tonnen hochgradig krebserregender Futtermittel in Umlauf kommen und erst
gestoppt wurden, nachdem die Toxin-Belastung bereits in der Milch
nachweisbar war," so Ostendorff in einer aktuellen Mitteilung. "Wir erwarten von einem Bundesinstitut für Risikobewertung, dass sie sich
nicht um die Verharmlosung, sondern um die Vermeidung derartiger
Risiken kümmert. Dazu gehört die konsequente Bewertung der hohen
Risiken, die mit dem weltweiten Futtermittelgeschäft verbunden sind."
Der grüne Agrarexperte im Bundestag fordert Bundesminiserin Ilse Aigner auf, die Verharmlosungen durch das BfR zu
unterbinden und die Bevölkerung zu informieren, anstatt
Lebensmittelskandale zum Normalfall zu erklären.
Auch das noch: Hackfleisch mit E-Colibakterien belastet
Das ZDF-Verbrauchermagazin "WISO"
hat erhöhte Keimzahlen in Hackfleisch bei drei Supermärkten gefunden.
Im Putenhackfleisch bei Lidl gab es sogar eine Überschreitung des
Warnwertes des Fäkalbakteriums E-coli.
Die Ergebnisse präsentiert das ZDF-Wirtschaftsmagazin in der Sendung am Montag, 4. März 2013, 19.25 Uhr.
WISO ließ stichprobenartig 16 Proben verpacktes Hackfleisch aus der Kühltruhe und drei Proben von der Frischetheke der größten deutschen Discounter und Supermarktketten Aldi, Lidl, Netto, Penny, Edeka, Real, Rewe und Kaufland untersuchen. Unter strengster Einhaltung der Kühlkette wurden diese Stichproben in einem akkreditierten Labor des TÜV Rheinland nach den anerkannten Prüfmethoden auf erhöhte Bakterien- und Gesamtkeimzahlen untersucht.
Das Ergebnis: In zwei von drei unverpackten Hackfleischproben der Supermärkte wurde das Labor fündig mit deutlich erhöhten Werten potenziell gesundheitsgefährdender Keime und zwar bei Edeka und Rewe. Im gemischten Hack von Edeka wurden die Richtwerte der Enterobakterien, also Darmkeime, und der Gesamtkeimzahl überschritten, bei Rewe ebenfalls der Richtwert für Enterobakterien sowie des Fäkalkeims E-coli. Diese Keime können Durchfallerkrankungen verursachen, E-coli-Belastungen geben eindeutige Hinweise auf mangelnde Hygiene bei der Herstellung.
Bei den Proben aus der Kühltruhe fand das Labor im verpackten Putenhackfleisch von Landjunker bei Lidl neben einer Richtwertüberschreitung beim Enterobakterium sogar eine Überschreitung des Warnwertes beim Fäkalbakterium E-coli. Das spricht ebenfalls für mangelnde Hygiene bei der Hackfleisch-Herstellung. Die Experten vom TÜV Rheinland bewerteten das Lidl-Hackfleisch aufgrund der Warnwertüberschreitung als nicht verkehrsfähig. Das Hackfleisch hätte so nicht verkauft werden dürfen, da es nicht bis zum angegeben Verbrauchsdatum haltbar war.
Trotz des überschrittenen Richt- und sogar eines Warnwertes teilte Lidl auf Anfrage von "WISO" schriftlich mit, man bewerte das beanstandete Putenhack als "uneingeschränkt verkehrsfähig". Gleichzeitig hieß es, man habe den Hersteller mit den Überschreitungen der Werte konfrontiert und um Mitteilung von Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene gebeten. Bei einer Prüfung der Produktionsabläufe des Herstellers hätten sich keine Auffälligkeiten ergeben.
Auf Anfrage von "WISO" teilte Edeka mit, man habe unverzüglich in dem Markt die Qualitäts- und Hygienemaßnahmen kontrolliert. Diese Prüfungen hätten jedoch keine Auffälligkeiten ergeben, den geschilderten Befund könne man sich deshalb nicht erklären. Rewe erklärte, man habe in dem betroffenen Markt eine Untersuchung der Hackfleischprodukte und Hygiene veranlasst: Von dem beanstandeten Hack gehe keine gesundheitliche Gefahr aus - sofern es durcherhitzt werde.
Die Experten des TÜV raten grundsätzlichen
zum Durchbraten von Hackfleisch bei mindestens 70 Grad, da so die
meisten potenziell gesundheitsgefährdenden Keime abgetötet würden. Bei
allen anderen Hackfleischprodukten waren die Prüfergebnisse einwandfrei.
Foto: Industrielles verarbeitetes Hackfleisch steht mal wieder im Visier der Gesundheitsschützer
Aflatoxine: nun 4467 betroffene Betriebe - Milchproben bisher unbelastet
Nachdem weitere Lieferlisten bei den zuständigen Behörden eingegangen waren, korrigierte das Landwirtschaftsministerium am Sonntag die Zahl der mit den belasteten Futtermitteln belieferten Betriebe auf 4467. Belastete Milch wurde glücklicherweise bisher nicht entdeckt - aber es gibt Verkaufsverbote für Leber und Nieren aus betroffenen Betrieben. [weiter...]3. Mär 2013 von pm
45 000 Tonnen Futtermais mit Aflatoxin B1 verseucht
Wie das niedersächische Landwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte,
wurde in einer Lieferung Futtermais aus Serbien Aflatoxin B 1 festgestellt. Insgesamt waren 45000 Tonnen Futtermais belastet, von denen rd. 10 000 Tonnen in den Handel gelangt sind.
In dem Futtermais wurde eine Höchstmengenüberschreitung von Aflatoxin B1 in Höhe von bis zu 0,204 mg/kg Futtermittel (Höchstwert Futtermittel: 0,02 mg/kg) festgestellt. Aus einem Teil der betroffenen Maislieferung wurden Mischfuttermittel hergestellt, die mit dem Hauptanteil an landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen, in geringeren Anteilen nach Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie in die Niederlande abgegeben wurden. Das ML hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) umgehend über den Sachverhalt informiert. Auch die weiteren betroffenen Länder wurden umgehend in Kenntnis gesetzt.
Die betroffene Sendung Mais, die insgesamt 45.000 Tonnen umfasste, wurde über den Hafen in Brake importiert. 10.000 t dieser Lieferung konnten in Brake gesperrt werden, 25.000t in einer Lagerhalle in Bremen wurden ebenfalls gesperrt. Ca. 10.000t wurden jedoch an 13 Futtermittelhersteller in Niedersachsen ausgeliefert, die den Mais zur Herstellung von Mischfuttermitteln für Rinder, Schweine und Geflügel verarbeitet und an insgesamt 3560 landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen sowie 14 landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen ausgeliefert haben.
Aflatoxin B 1 ist ein Schimmelpilzgift, das u. a. von dem natürlich vorkommenden Pilz Aspergillus flavus gebildet werden kann und eine starke krebserzeugende Wirkung zeigt. Aflatoxin B 1 gilt dabei als das gefährlichste der Aflatoxin-Gruppe. Lebensmittel und Futtermittel unterliegen deshalb strikten Höchstmengenregelungen.
Die Verfütterung belasteter Futtermittel an Tiere kann zu einem Risiko für die Sicherheit der erzeugten Lebensmittel führen. Nach einer ersten vorläufigen Einschätzung ist eine Belastung der Muskulatur (Fleisch) bei allen Tierarten und Nutzungsgruppen oberhalb der geltenden Höchstgrenze jedoch nicht zu erwarten. Schon geringe Höchstmengenüberschreitungen in Futtermitteln, die an Milchkühe verfüttert werden, können jedoch zu Höchstmengenüberschreitungen in der erzeugten Rohmilch führen.
Eine Gefährdung für Verbraucherinnen und Verbraucher durch aflatoxinbelastete Trinkmilch kann aufgrund des Vorgehens der Molkereien als unwahrscheinlich angenommen werden: Die Rohmilch eines Hofes wird bei der Abholung durch die Molkerei mit der Milch weiterer Milcherzeuger in einem Sammelfahrzeug eingesammelt. In der Molkerei wird die Milch aus verschiedenen Sammelfahrzeugen in Stapeltanks zur weiteren Verarbeitung zu Konsummilch, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern erworben wird, zusammengeführt. Molkereien führen monatliche Eigenkontrolle in Bezug auf den Aflatoxingehalt der Milch in Stapeltanks durch. Eine Höchstmengenüberschreitung des Aflatoxingehaltes der Milch in Stapeltanks ist bisher nicht bekannt geworden.
So wurde die Kontamination des Futtermaises im Rahmen der Rückverfolgung aufgrund eines positiven Aflatoxinbefundes in Hofmilch (57 Nanogramm pro Kilogramm Milch) ermittelt. Die belastete Milch wurde entsorgt.
Mit Hilfe des höchsten bekannten Aflatoxingehaltes im Mais (0,204 mg/kg) wird jede Futtermittellieferung an landwirtschaftliche Betriebe unter Berücksichtigung der Einmischquote für Mais einer Risikobewertung unterzogen, so das Landwirtschaftsministerium. "Ist rechnerisch eine Höchstmengenüberschreitung im Mischfuttermittel zu erwarten, wird die zuständige Behörde für den entsprechenden Betrieb konkret ermitteln, wann das Futtermittel verfüttert worden ist. Wurde in der zurückliegenden Woche ein belastetes Futtermittel an Milchkühe verfüttert, wird die Ablieferung der Hofmilch an Molkereien untersagt und eine Untersuchung der Milch veranlasst. Bei einem positiven Aflatoxinbefund oberhalb der Höchstmenge in der Milch, bleibt die Abgabesperre bestehen. Der Betrieb muss die Fütterung auf aflatoxinfreies Futtermittel umstellen und kann die Milchlieferung erst nach Vorliegen eines negativen Ergebnisses wieder aufnehmen."
"Dieses Verfahren rechtfertigt sich aus der Erkenntnis," heißt es in der Mitteilung weiter, "dass die Aflatoxinbelastung der Milch innerhalb ca. 1 Woche bei Umstellung auf aflatoxinfreies Futter unterhalb der Höchstgrenze von 0,00005 mg/ kg Milch liegt."
Wie das Ministerium mitteilte, wurde veranlasst, dass die Milch aller mit belasteten Futtermitteln belieferten landwirtschaftlichen Betriebe in Zusammenarbeit des LAVES mit der Milchwirtschaft untersucht wird.
Die Umsetzung der dargestellten Maßnahmen beginnt mit dem heutigen Tag. Über die Ergebnisse der Tätigkeit der zuständigen Behörden wird die Öffentlichkeit laufend weiter unterrichtet werden.
UPDATE 1.03.2013 - 15:01 Uhr:
AbL: Regionales Futter statt agrarindustrieller Billigst-Komponenten
Anlässlich der Aflatoxin-belasteten Maisimporte hat die Arbeitsgemeinschaft
bäuerliche Landwirtschaft (AbL) erneut die verschlungenen und undurchschaubaren
agrarindustriellen Wege von Billigst-Lebensmitteln und auch Billigst-Futtermitteln
kritisiert. Es müsse rasch und konsequent geprüft werden, ob der belastete Mais
gar mit Wissen von Händlern oder Futtermittelherstellern in Verkehr gebracht
worden sei. Auch hier müssten gegebenenfalls Firmennamen veröffentlicht werden, so die AbL.
Der niedersächsische AbL-Vorsitzende Martin Schulz setzte sich für eine flächengebundene
Tierhaltung mit eigener Futtergrundlage ein und für Futtermittel, die vorwiegend
aus dem eigenen Betrieb oder von regionalen Vertragspartnern stammen.
„Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ – das müsse die Lehre auch aus diesem
neuerlichen Skandal sein.
Landwirtschaftsministerium kündigt schärfere Sanktionen und Kontrollen an
Die Landtagsgrünen haben deutlich stärkere Kontrollen auf allen Produktionsstufen der Lebensmittelproduktion gefordert. „Die Konsequenz aus den andauernden Skandalen kann nur sein, dass die staatliche Überwachung massiv verstärkt wird und schärfere Sanktionen verhängt werden“, sagte der tierschutzpolitische Sprecher Heiner Scholing am Dienstag in Hannover. [weiter...]26. Feb 2013 von pm auf lokales
Riesenbetrug mit Bio-Eiern - hunderte Betriebe unter Verdacht
Offenbar wurde ein Skandal um Millionenfachen Betrug mit Bio-Eiern über ein Jahr vor der Öffentlichkeit geheim gehalten: Wie das Nachrichtenmagazin "SPIEGEL" berichtet, missachten offenbar hunderte Landwirtschaftsbetriebe systematisch die Vorschriften bei der Haltung von Legehennen - und bringen die Eier dennoch als "Bio"-Eier in den Handel. [weiter...]24. Feb 2013 von pm
Keimverseuchte Mettbrötchen gesundheitsgefährdend
Schon seit längerem kritisieren Verbraucher- und Tierschützer den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika in der Tiermast. Eine aktuelle Studie der Grünen im Bundestag fand nun in 16 % gezogener Proben auf Schweinemett gefährliche Antibiotika-resistente Keime. [weiter...]10. Jan 2013 von pm auf lokales
Gute Nachricht: Nüsse meistens unbelasteter Genuss
Alle Jahre wieder untersucht das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg weihnachtliche Köstlichkeiten. Dieses Mal hatten sich die Verbraucherschützer importierte Nüsse vorgenommen. Die gute Nachricht: alle Proben war nicht mit Schimmelpilzen belastet. [weiter...]18. Dez 2012 von auf lokales